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Die ARD hat den Deutschen Hörspielpreis eingestellt.

Ein ARD-Sprecher sagte, die Initiative für diese Entscheidung sei von den Hörspielredaktionen der ARD-Sender gekommen. Innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel.

Daher sei ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nach außen nicht vermittelbar. Nach Angaben des Sprechers erschien den Hörspielredaktionen ein Wettbewerb fragwürdig, bei dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen durch Rundfunkbeiträge finanzierten Preis an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vergebe. Die Hörspieltage in Karlsruhe, an denen der Preis bisher vergeben wurde, sollen neu aufgesetzt werden.

Die letzten ARD-Hörspieltage in gewohnter Form finden im ZKM-Karlsruhe vom 7. bis 10. November 2024 statt.

Mosaik

Autor(en): Konrad Bayer
Klaus Buhlert
Produktion: HR/DLF 2005, 64 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Klaus Buhlert
Komponist(en): Klaus Buhlert
Inhaltsangabe: »Als Konrad Bayer und die anderen Autoren der 'Wiener Gruppe' 1956 ihre ersten Gemeinschaftsarbeiten in Angriff nahmen, bearbeiteten sie alltägliches Sprachmaterial: Konversationslexika, Wörterbücher, Trivialliteratur, Dialekt. Ihre Montagen sollten keinen neuen, 'besseren' Sinn schaffen, sie sollten die Funktionsmechanismen der Sprache verdeutlichen; damit spielen. Sie zeigen so Verständnisgrenzen und demonstrieren in surrealen, kabarettistischen Wendungen, was passiert, wenn man diese Linien überschreitet - damit 'die wirklichkeit sich weiter aufbläht und zerplatzt'.
An dieser Methode orientiert sich mein Stück 'Mosaik', das sich aus einer akustischen Collage verschiedener Texte Bayers sowie von mir entworfener Szenen zusammensetzt. Bayer, der im Alter von 32 Jahren freiwillig aus dem Leben schied, wird beim Wort genommen, d.h. auseinander- und zusammenmontiert sowie fürs Hörspiel strukturell weitergeschrieben. Frei nach seinem Leitthema: 'es gibt nichts gemeinsames. nur die sprache schafft gemeinsamkeiten'. Denn, so schreibt Bayer, 'wir können in die welt nicht eindringen, wir haben nichts mit ihr zu tun, wir schaffen bilder von ihr, die uns entsprechen, wir legen methoden fest, um uns in ihr zu verhalten'«. (Klaus Buhlert)
Expertenkommentar: Hörspiel des Monats November 2005 - Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:
"Es ist schon ein Wagnis, Texte des früh verstorbenen Schriftstellers Konrad Bayer zum Ausgangspunkt für ein Hörspiel zu wählen. Einerseits galten Bayers Schriften (und seine Auftritte zusammen mit den anderen Autoren der 'Wiener Gruppe': Achleitner, Artmann, Rühm und Wiener) in den späten fünfziger Jahren vielfach als skandalös. Andererseits handelt es sich um sehr persönliche und eigenwillige Untersuchungen über die normativen Kräfte, die Erstarrungen und Begrenzungen von Sprache. Für beides hat Bayer im Nachhinein Anerkennung als Autor der literarischen Avantgarde gefunden. Umso mehr stellt sich die Frage, ob die Texte nach mehr als vierzig Jahren noch überzeugen, wie sie ihre Kraft noch entfalten - und umgekehrt: ob sie eine angemessene akustische Darstellung erfahren können. Klaus Buhlert gelingt es in seinem Hörspiel 'Mosaik' vor allem dank des glücklich gewählten und sicher geführten Ensembles (Gottfried Breitfuß, Herbert Fritsch, Lars Rudolph, Bernhard Schütz und Jeanette Spassova), einen eigenen, neuen Ton für Bayer zu finden und, was einmal skandalträchtig war, in Vitalität umzusetzen. In einer fiktiven Aufnahmesituation präsentiert er Bayers Texte in assoziativer Folge und überträgt die Sprachskepsis des Schriftstellers dabei elegant auf die Produktions- und Rezeptionsbedingungen des akustischen Mediums. Damit bringt Buhlerts Stück einen Autor wieder ins Spiel, dem die Literatur und die Radiokunst der letzten vier Jahrzehnte starke Impulse verdanken."

Hörspiel des Jahres 2005 - Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:
"Texte des früh verstorbenen Schriftstellers Konrad Bayer (1932 - 1964) waren der Ausgangspunkt für das Hörspiel. Bayers Schriften (und seine Auftritte zusammen mit weiteren Autoren der 'Wiener Gruppe': Achleitner, Artmann, Rühm und Wiener) in den späten 50er Jahren galten vielfach als skandalös. Für die sehr persönlichen und eigenwilligen Untersuchungen über die normativen Kräfte, die Erstarrungen und Begrenzungen von Sprache hat Bayer im Nachhinein Anerkennung als Autor der literarischen Avantgarde gefunden.
Es gelingt Klaus Buhlert, (mit einem sicher geführten Ensemble - Gottfried Breitfuß, Herbert Fritsch, Lars Rudolph, Bernhard Schütz und Jeanette Spassova), einen eigenen, neuen Ton für Bayer zu finden und, was einmal skandalträchtig war, in Vitalität umzusetzen.
In einer fiktiven Aufnahmesituation präsentiert er Bayers Texte in assoziativer Folge und überträgt die Sprachskepsis des Schriftstellers dabei elegant auf die Produktions- und Rezeptionsbedingungen des akustischen Mediums. Damit bringt Buhlerts Stück einen Autor wieder ins Spiel, dem die Literatur und die Radiokunst der letzten vier Jahrzehnte starke Impulse verdanken.
Klaus Buhlert, geb. 1950, studierte Musik, Akustik und Informatik. An der TU Berlin lehrte er elektronische und Computer-Musik. Seine erste Bühnenmusik schrieb er 1983 für George Tabori. Er gehört zu den begehrtesten Komponisten der Hörspielabteilungen vieler Sender der ARD. Sein Hörspielregie-Debüt, 'Hotels' von Raoul Schrott, (BR) wurde 1995 zum 'Hörspiel des Jahres'. Seitdem wirkt Klaus Buhlert als Komponist, Regisseur und Autor. Viele seiner über 80 Kompositionen für Theater, Film und Hörspiel wurden ausgezeichnet.
In der Jury waren die Publizisten und Medienkritiker Gaby Hartel, Renate Stinn und Frank Kaspar, alle Berlin; gastgebender Sender für die Jury war der RBB."
Mitwirkende:
Sprecher Herbert Fritsch
Hörer Bernhard Schütz
Bayer Gottfried Breitfuß
Sekretärin Jeanette Spassova
Animator Lars Rudolph
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats 11 2005
Hörspiel des Jahres (ARD) 2005
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

Mosaik - Revisited

Autor(en): Konrad Bayer
Klaus Buhlert
Produktion: HR/DLF 2005/ 2014, 50 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Klaus Buhlert
Komponist(en): Klaus Buhlert
Inhaltsangabe: "Mosaik" ist ein Hörspiel über Sprache, Wirklichkeit, Radio und Identität. Es arbeitet mit Zitaten aus dem Werk des radikalen Avantgardisten Konrad Bayer. Szenischer Ausgangspunkt ist eine Mikrofon-Aufnahme in einem großen Sender mit verzweigtem Studiokomplex: Ein Mann namens Bayer, Hauptperson eines Stückes mit dem Titel "Mosaik", macht hier aus alten abgespielten Tonbändern und gelesenen Texten neue Tonbänder und Texte. Es sind Reflexionen sowie absurd-surreale Geschichten, u.a. über den Boxkampf, Schneewittchen oder die Mordlust beim Birne-Essen. Dieses Spiel setzt das Bild eines Menschen aus Fragmenten zusammen, der verzweifelt und zugleich komisch versucht, sich über Sprache seiner Existenz zu vergewissern. Am 10. Oktober 1964 schied Konrad Bayer freiwillig aus dem Leben. Die von der Akademie der Darstellenden Künste zum "Hörspiel des Jahres 2005" gekürte 63-minutige Produktion "Mosaik" hat Buhlert noch einmal im Gedenken an Bayer und dessen Vorstellung vom "unabschließbaren" Werk neu besichtigt und auf 50 Minuten verdichtet. Dank digitaler Verfügbarkeit der Soundfiles wird das Verfahren der Überarbeitung im Hörspiel so zum eigenständigen und legitimen künstlerischen Ausdrucksmittel.
Mitwirkende:
Sprecher Herbert Fritsch
Hörer Bernhard Schütz
Bayer Gottfried Breitfuß
Sekretärin Jeanette Spassova
Animator Lars Rudolph
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

Mosaik

Autor(en): Michael Brautzsch
Helga Fischer
Erich Heller
Lonny Neumann
Theodor Pietrak
Helmut Steinhardt
Horst Thieme
Produktion: DDR 1977, 48 Min. (Mono) - Originalhörspiel dt.
Regie: Klaus Zippel
Komponist(en): Günter Neubert
Dramaturgie: Jochen Hauser
Ton: Erika Schüttauf
Mitwirkende:
Christa Lehmann
Fred Delmare
Wolfgang Jakob
u.a.
Links: Externer Link Homepage Günter Neubert
Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

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