HörDat-Logo
 
 
Sortierung: 
Sendezeitraum:  
Sendung beim:
 
 
 

Die ARD hat den Deutschen Hörspielpreis eingestellt.

Ein ARD-Sprecher sagte, die Initiative für diese Entscheidung sei von den Hörspielredaktionen der ARD-Sender gekommen. Innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel.

Daher sei ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nach außen nicht vermittelbar. Nach Angaben des Sprechers erschien den Hörspielredaktionen ein Wettbewerb fragwürdig, bei dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen durch Rundfunkbeiträge finanzierten Preis an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vergebe. Die Hörspieltage in Karlsruhe, an denen der Preis bisher vergeben wurde, sollen neu aufgesetzt werden.

Die letzten ARD-Hörspieltage in gewohnter Form finden im ZKM-Karlsruhe vom 7. bis 10. November 2024 statt.

Jacobs Zimmer

Autor(en): Virginia Woolf
Auch unter dem Titel: Scarborough und Cambridge (1. Teil)
Cambridge und das Cornwall (2. Teil)
London (3. Teil)
Griechenland, London (4. Teil)
Produktion: BR 2012, 215 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Regie: Katja Langenbach
Bearbeitung: Gaby Hartel
Komponist(en): Jakob Diehl
Ton und Technik: Markus Huber
Ton und Technik: Susanne Herzig
Ton und Technik: Jean Szymczak
Regieassistenz: Stefanie Ramb
Regieassistenz: Jasmin Schäffler
Übersetzung: Gaby Hartel
Inhaltsangabe: Eine Schriftstellerin um die Vierzig im Prozess, ihren scharfen Blick auf die Welt, deren Politik und innere Mechanik in erfahrungsnaher Literatur darzustellen. Eine untergehende Gesellschaftsform im England der (Vor-)Kriegszeit und ein junger Mann, der im Ersten Weltkrieg stirbt, noch bevor er seine Persönlichkeit voll entfalten konnte. Virginia Woolf, ihr Gegenstand und der Wunsch nach einem neuen, unmittelbaren Ausdruck: Das sind die äußeren Koordinaten des Romans Jacobs Zimmer, der 1922 erschien und ein wenig bekanntes Meisterwerk der Moderne ist. Aus der inneren Logik des Romans entsteht eine faszinierende literarische Erfahrung, eine multisensorische Folge von atmosphärischen Ausschnitten, kurzen Einblicken, vielstimmigen Einschätzungen, die lose chronologisch aneinandergereiht sind. Wir begegnen Jacob als Kleinkind am Strand, erhaschen Eindrücke aus seiner Schulzeit, seinem Studentenleben in Cambridge, sehen ihn durchs nächtliche London zu einer Geliebten gehen oder nach Griechenland reisen. Das Unerhörte daran: Jacob selbst spricht nie und genau das war Virginia Woolfs Schlag gegen die viktorianische Erzählkonvention, in der sie sozialisiert wurde, und deren autoritäre Vorgaben sie zeitlebens angriff. Ihre gelungene Romanerfindung arbeitet erstmals mit einer Art fotografischer Schnitttechnik und zeigt, dass Jacob durchaus da ist: heraufbeschworen, nicht aus der Aufzählung von charakterbestimmenden Fakten und gedrechselten Sätzen eines allwissenden Erzählers, sondern auf geisterhafte Weise in Facetten gespiegelt: in den Blicken, Gedanken- und Gesprächsfetzen seiner Umgebung. Es ist, als blättere man mit angehaltenem Atem durch das Fotoalbum eines Fremden.

So stehen wir heutzutage im Leben, meinte Woolf, so erfahren wir die Welt: Wir gleiten durch eine Abfolge von symbolischen Räumen, durch sprechende Atmosphären, angerissene Szenen und Gesprächsfetzen, und wenn wir sie lesen lernen, verstehen wir vielleicht ein bisschen besser, wer wir sind. Virginia Woolf ist bekannt für ihre schonungslose Selbstkritik, doch mit Jacobs Zimmer, das die Reihe ihrer berühmten Romanexperimente einleitete, war sie durchaus zufrieden: "Ich habe keinen Zweifel mehr, dass ich (mit 40!) herausgefunden habe, wie ich die Dinge in meiner eigenen Stimme ausdrücken kann, notierte sie beim Erscheinen des Romans in ihr Tagebuch.
Mitwirkende:
Erzähler Friedhelm Ptok
Erzählerin 1 Britta Hammelstein
Erzählerin 2 Wiebke Puls
Kommentatorin Sylvana Krappatsch
Mrs. Flanders Annette Paulmann
Jacob / Kind Benedikt Lückenhaus
Jacob / junger Mann Johannes Zirner
Archer Alexander Lückenhaus
Timmy Durrant Dominik Kaschke
Mrs. Durrant Michaela Steiger
Clara Durrant Julia Loibl
Frauenstimme 1 Andrea Wenzl
Rebecca Andrea Wenzl
Frauenstimme 2 Caroline Ebner
Mrs. Jarvis Caroline Ebner
Mrs. Plumer Caroline Ebner
Frauenstimme 3 Sabine Kastius
Mrs. Norman Sabine Kastius
Mrs. Barfoot Sabine Kastius
Männerstimme 1 Oliver Losehand
Mr. Steele Oliver Losehand
Bonamy Oliver Losehand
Männerstimme 2 Stefan Merki
Mr. Plumer Stefan Merki
Männerstimme 3 Hans Kremer
Captain Barfoot Hans Kremer
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

1 Datensätze gefunden in 0.88653206825256 Sekunden