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Die ARD-Hörspieltage 2023 im ZKM-Karlsruhe finden vom 10. bis 12. November statt.

Mehr dazu unter:

www.swr.de/swr2/hoerspiel/ard-hoerspieltage/index.html

Die Gaza-Monologe

Autor(en): verschiedene Autoren
Produktion: DLR 2011, 45 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Regie: Katrin Moll
Bearbeitung: Katrin Moll
Inhaltsangabe: »Nach all dem, was wir im Krieg erlebten, ist mir alles egal. Ich denke, jeder Tag, an dem ich noch am Leben bin, das ist einer extra, ein Luxus, weil ich in jedem Moment im Krieg sterben könnte. Wisst ihr, dieses Land ekelt mich an, obwohl ich es liebe.« (Tamer, Jahrgang 1993) Der israelische Angriff im Gazastreifen im Dezember 2008 - Januar 2009 hat auf Seiten der Palästinenser viele Todesopfer gefordert, darunter mindestens 430 Kinder und Jugendliche. Das ASHTAR Theatre erarbeitete 2010 mit Kindern und Jugendlichen im Gazastreifen Monologe, die davon zeugen, wie sehr die Kriegserlebnisse ihre Entwicklung und ihren Blick auf die Welt prägen. ASHTAR Theatre Ramallah/Gaza wurde 1991 in Jerusalem als gemeinnützige Organisation von den palästinensischen Schauspielern Edward Muallem und Iman Aoun gegründet. Sie realisieren theaterpädagogische Projekte und professionelle Produktionen.
Expertenkommentar: Hörspiel des Monats Januar 2012, Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:
"Zu Beginn sind die Jugendlichen des Gaza-Streifens noch im Zweifel, ob das wirklich "ihre eigene Sprache" ist, mit der sie sich in einem Projekt des ASTHAR-Theaters in Ramallah äußern. Allzu oft sind sie noch nicht gefragt worden, was sie von ihrer Situation in einem abgeriegelten Territorium halten und was sie vom Leben erwarten. Die traumatisierenden Erfahrungen der israelischen Militärintervention vom Winter 2008/09 sind noch frisch, aber auch die Unterdrückung der Meinungsfreiheit durch die fundamentalistische Hamas und die korrupte Fatah werden offen thematisiert.
In über 40 Theatern weltweit sind die Gaza-Monologe aufgeführt worden und in Katrin Molls Hörspielfassung verleihen Berliner Jugendliche aus allen Bevölkerungsschichten den Worten ihrer Altersgenossen stellvertretend Ausdruck. Von dezenten Beats kommentiert tragen die so entstehenden Klangräume den Charakter an- und abschwellender Wellen, die den Hörer mit sich ziehen. Katrin Moll hat der Sammlung energie- und informationsgeladener Aussagen den Sound abgelauscht.
Dabei steigert sich der rhythmische Sprachstil der Berliner Jugendlichen vom einsamen Flüstern zu einem wütenden Schlusschor der den Willen dokumentiert "das Gefängnis in den eigenen Köpfen aufzubrechen" und Akteure der Veränderung zu werden - und zwar sowohl gegen die festgefahrenen Ideologien ihrer politischen Führer als auch gegen den "Konsens der Schweigens und die lärmende Ignoranz" der Weltgemeinschaft.
Noch vor Beginn des `arabischen FrühlingsŽ hat in den Gaza-Monologen eine neue Generation ihre Stimme erhoben und ihre Sprache gefunden, die vor Grenzen nicht Halt macht."
Mitwirkende:
Asma Zaher
Mekan Günel
Anna Popova
Anatol Aljinovic
Sinan Akdeniz
Nils Berliner
Kelly Schlüter
Abed El Rahman
Maria Popall
Janus Torp
Nastassja Hahn
Jamila Iraki
Manuela Oforiatta
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats 01 2012
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

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