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Die ARD hat den Deutschen Hörspielpreis eingestellt.

Ein ARD-Sprecher sagte, die Initiative für diese Entscheidung sei von den Hörspielredaktionen der ARD-Sender gekommen. Innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel.

Daher sei ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nach außen nicht vermittelbar. Nach Angaben des Sprechers erschien den Hörspielredaktionen ein Wettbewerb fragwürdig, bei dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen durch Rundfunkbeiträge finanzierten Preis an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vergebe. Die Hörspieltage in Karlsruhe, an denen der Preis bisher vergeben wurde, sollen neu aufgesetzt werden.

Die letzten ARD-Hörspieltage in gewohnter Form finden im ZKM-Karlsruhe vom 7. bis 10. November 2024 statt.

Der Kopf des Vitus Bering

Autor(en): Konrad Bayer
Produktion: ORF 2012, Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Regie: Renate Pittroff
Bearbeitung: Renate Pittroff
Komponist(en): Christoph Theiler
Inhaltsangabe: Am 10.10.1964 noch keine 32 Jahre alt, nahm sich der Schriftsteller, Avantgardist und Dandy Konrad Bayer das Leben. Zuvor hatte er einen Auftritt bei der einflussreichen Gruppe 47 absolviert, wo seine Texte aber nicht den erwarteten Anklang fanden. Bayer, der gemeinsam mit Oswald Wiener, Friedrich Achleitner, H.C. Artmann und Gerhard Rühm die "Wiener Gruppe" bildete, scheiterte am Unverständnis der Nachkriegszeit. Traditionelles Erzählen interessierte ihn nicht. Er experimentierte mit Literatur und Sprache, montierte, dekonstruierte und schuf aus Textbausteinen aller Art eine neue Welt. In seiner umfangreichsten abgeschlossenen Arbeit bediente sich Konrad Bayer einer schillernden historischen Figur: Vitus Bering, ein in russischen Diensten stehender Marineoffizier und Entdecker dänischer Herkunft. Die große Nordische Expedition (1733 - 1743), die Bering leitete, galt bis ins 20. Jahrhundert als aufwändigste Forschungsreise im Namen des wissenschaftlichen Fortschritts. Der Verschleiß an Mensch und Material war enorm.
In seiner durch eine Vielzahl historischer Quellen gespeisten Textmontage "Der Kopf des Vitus Bering" verwandelt Bayer die Geschichte der Expedition in ein experimentelles, multiperspektivisches Sprachkunstwerk: Kalt, präzise, gebrochen und assoziativ. "gegen ende", schrieb Bayer, "soll das ganze auch sprachlich vereisen". Die Regisseurin Renate Pittroff hat Bayers erst nach seinem Tod publiziertes Werk für den Rundfunk bearbeitet und mit Dorothee Hartinger, Helmut Berger, Detlev Eckstein, Markus Meyer und anderen als Hörspiel inszeniert. Entstanden ist ein radiophoner, vielstimmiger Chor zu Ehren eines Mannes, der ohne Frage zu den herausragenden Persönlichkeiten der österreichischen Literatur zu zählen ist. Am 17. Dezember diese Jahres wäre Konrad Bayer achtzig Jahre alt geworden. "vitus bering" heißt es in Konrad Bayers Romanmontage, "ist sein eigener herr. sein kopf war nach hinten gebogen, die zähne fest aufeinandergepresst. er atmete nicht, und sein gesicht wurde langsam BLAU."
Mitwirkende:
Helmut Berger
Markus Meyer
Dorothee Hartinger
Harald Harth
Detlev Eckstein
Raphael von Bargen
Laurenz Laufenberg
Hannah Scheiner
Eva Mayer
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

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