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Die ARD hat den Deutschen Hörspielpreis eingestellt.

Ein ARD-Sprecher sagte, die Initiative für diese Entscheidung sei von den Hörspielredaktionen der ARD-Sender gekommen. Innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel.

Daher sei ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nach außen nicht vermittelbar. Nach Angaben des Sprechers erschien den Hörspielredaktionen ein Wettbewerb fragwürdig, bei dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen durch Rundfunkbeiträge finanzierten Preis an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vergebe. Die Hörspieltage in Karlsruhe, an denen der Preis bisher vergeben wurde, sollen neu aufgesetzt werden.

Die letzten ARD-Hörspieltage in gewohnter Form finden im ZKM-Karlsruhe vom 7. bis 10. November 2024 statt.

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Seifenblasen oder Wie Kurt Tucholsky ein Drehbuch schrieb

Sendetermine: DLR - Mittwoch, 17. Dez 2025 22:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Christa Maerker
Auch unter dem Titel: Wie Kurt Tucholsky ein Drehbuch schrieb (Zusatz)
Produktion: DLR 2002, 49 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Stefanie Lazai
Komponist(en): Wolfgang Loos
Ton und Technik: Martin Eichberg
Ton und Technik: Sabine Winkler
Inhaltsangabe: "Pseudonyme sind wie kleine Menschen" hat der große Kurt Tucholsky einmal gesagt. Er muss es wissen, schließlich verfasste er als Ignaz Wrobel regelmäßig gehässige Kinokritiken und feilte gleichzeitig als Peter Panter selbst an einem Drehbuch, in dem die Figuren ebenfalls in andere Identitäten schlüpfen: Barbara zum Beispiel, die sich als Mann ausgibt, um dann als Damenimitator aufzutreten. - Aber vielleicht hat Tucholsky seine kleinen Menschen doch ein wenig unterschätzt? Denn jetzt proben seine Figuren den Aufstand und tummeln sich bald alle - gleichzeitig und unvereinbar - auf des Dichters Matte. Barbara hat ja schon länger damit gedroht, das Drehbuch zu verlassen, aber jetzt geraten auch noch Tuchos Pseudonyme in Streit.
Expertenkommentar: Hörspiel des Monats Dezember 2002 - Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:
"'Seifenblasen' erzählt, wie Peter Panter alias Kurt Tucholsky einmal ein Drehbuch schrieb. Während der Panter eifrig tippt, muss er die moralischen Einwände des Filmkritikers Ignaz Wrobel über sich ergehen lassen. Als das Gezänk der beiden Pseudonyme auch noch vom Aufstand der Filmfiguren begleitet wird, die ihr Schicksal mitbestimmen wollen, lässt Vater Kurt Tucholsky resigniert den Dingen ihren Lauf: Die Hauptfigur Barbara macht als 'Paulus, der Damenimitator' in den Varietés Karriere. Die Damenwelt liegt ihm/ihr zu Füßen - was unter Frauen wie Männern für einige Irritation sorgt.
Dieser von Kurt Tucholskys entwickelte Stoff kommt 1933 unter dem Titel 'Viktor und Viktoria' in die Kinos. Regie und Drehbuch(!): Reinhold Schünzel. Dazu bemerkte Tucholsky später sarkastisch: "Der letzte Vertrag zwischen einer Filmgesellschaft und einem Autor, der anständig und sauber erfüllt wurde, lag kurz vor der Erfindung der Fotografie." Während Tucholskys Traum vom großen Geld beim Film wie eine Seifenblase zerplatzte, gönnte er seinen Figuren ein klassisches Happy End, bei dem, so sein vielzitierter Ausspruch "jewöhnlich abjeblend" wird - und das so weiter geht: "Man sieht bloß noch in ihre Lippen / den Helden seinen Schnurbart stippen".
'Seifenblasen' ist eine sommerlich-frische Komödie voller charmanter Herzens- und Geschlechterverwirrungen, garniert mit ironischen Spitzen der Herren Tucholsky, Panter und Wrobel. Stefanie Lazai hat das mit leichter Hand inszeniert. Sie zitiert geschickt authentische Filmmusiken, leitet die Schauspieler zu mitreißendem Schwung an und versteht es, dem gelungenen, kleinen Stück beschwingte Musikalität und federnden Rhythmus zu verleihen.
Mitwirkende:
Barbara Linda Olsansky
Peter Panter Boris Aljinovic
Christa Maerker Liv-Juliane Barine
Kurt Tucholsky Gerd Wameling
Mark Waschke
Ronald Kukulies
Christiane von Poelnitz
Max Hopp
Frank Brückner
Antje Vommann-Simon
Christian Gaul
Michael Klobe
Shelly Kupferberg
Katharina Liers
Ingeborg Medschinski
Andreas Erfurth
Ulrike Stürzbecher
Götz Schulte
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats 12 2002
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

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