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Sendetermine: | NDR Kultur - Mittwoch, 3. Apr 2024 20:05, (angekündigte Länge: 76:00)
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Autor(en): | Terézia Mora | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Produktion: | NDR 2005, 76 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Regie: | Beate Andres | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bearbeitung: | Beate Andres | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Komponist(en): | Thomas Leboeg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhaltsangabe: | Erzählt wird die Geschichte von Abel Nema, einem Fremdling, einem Entwurzelten unserer Tage. Ihn hat es aus purer Liebessehnsucht in die Stadt B. (Berlin) verschlagen. Dort erfährt er, dass in seiner Heimat auf dem Balkan ein Krieg ausgebrochen ist und er selbst zum Militär eingezogen wurde. Er wird zum Deserteur und Flüchtling. Dieses Trauma bestimmt von nun an sein Leben. Er sucht sich von den schmerzhaften Erinnerungen an seine Vergangenheit zu befreien, wechselt Wohnungen und Beziehungen, geht eine Scheinehe ein. Mit schlafwandlerischer Sicherheit eignet er sich in einem Sprachlabor akzentfrei mehr als zehn fremde Sprachen an. Dennoch kann er sich trotz perfekter sprachlicher Assimilation in der Fremde nicht verständlich machen. Er wird zum Spielball des erotischen Begehrens beider Geschlechter und gerät zunehmend in identitäts- und lebensbedrohliche Konflikte. Das unter anderem mit dem erstmals vergebenen "Preis der Leipziger Buchmesse" (2005) ausgezeichnete Romandebüt der Autorin ist ein sprachgewaltiger Höllenritt durch unsere Gegenwart. Aus höchst ungewohnter Perspektive beleuchtet die Autorin moderne urbane Befindlichkeiten unserer globalisierten Welt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mitwirkende: |
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Präludium för Josse |
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Sendetermine: | NDR 1 90,3 - Mittwoch, 3. Apr 2024 21:05, (angekündigte Länge: 55:00)
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Autor(en): | Snorre Björkson | ||||||||||||||||||||||
Produktion: | RB/NDR 2000, 47 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt. | ||||||||||||||||||||||
Genre(s): | Mundarthörspiel (niederdeutsch) | ||||||||||||||||||||||
Regie: | Hans Helge Ott | ||||||||||||||||||||||
Komponist(en): | Rudolf Schmücker | ||||||||||||||||||||||
Ton und Technik: Peter NielsenTon und Technik: Claudia JiraRegieassistenz: Elke Weber | |||||||||||||||||||||||
Inhaltsangabe: | Wie viel Engagement, wie viel Begeisterung und wie viel Energie des menschlichen Handelns geht wohl auf Liebe zurück? Holtes, der Ich-Erzähler dieses wunderschönen Hörspiels von Snorre, tut alles, was er kann, für eine Frau, lernt schließlich sogar Orgel spielen, nur um ihr nahe zu sein - und was ihm schließlich bleibt, ist die Erinnerung an einen traumhaften Sommer mit Josse und ein Orgeldiplom. | ||||||||||||||||||||||
Mitwirkende: |
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Oops, wrong planet! |
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Sendetermine: | DLR - Mittwoch, 3. Apr 2024 22:03 (gekürzt) , (angekündigte Länge: 57:00)
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Autor(en): | Gesine Schmidt | ||||||||||||||||||||||||||||||
Produktion: | DLF/WDR 2012, 68 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Regie: | Walter Adler | ||||||||||||||||||||||||||||||
Komponist(en): | Pierre Oser | ||||||||||||||||||||||||||||||
Ton und Technik: Hans-Martin RenzTon und Technik: Karl-Heinz StevensTon und Technik: Jutta SteinRegieassistenz: Hanna Steger | |||||||||||||||||||||||||||||||
Inhaltsangabe: | Sie fühlen sich in der Welt fremd. Wie Außerirdische beobachten sie die Menschen. Wie Anthropologen vom anderen Stern analysieren sie ihre Rituale. Eigensinnigkeit, Sturheit, Egoismus und Mangel an Empathie wird ihnen nachgesagt. Was auch immer sie tun, autistische Menschen fühlen sich verkehrt. "worte, töne, farben erschließen sich uns als einheit, sie formen unser sein und ermöglichen uns eine tiefe sicht auf die dinge. wir sind nicht defizitär, sondern reich beschenkt." Die autistischen Zwillinge Konstantin und Korne - lius sprechen nicht, aber ihre innere Welt ist reich und durchdrungen von Sprache. Sie und andere Menschen aus dem autis - ischen Spektrum bilden mit ihren Texten und Aussagen die Basis für ein Hörspiel jenseits der Gaußschen Normalverteilung. | ||||||||||||||||||||||||||||||
Expertenkommentar: | Hörspiel des Monats Oktober 2012, Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste: „reden ist unfertig und unexakt. wer laut spricht, der zerstört seine welt“, schreiben die autistischen Zwillinge Konstantin und Kornelius, die im realen Leben gerade ihr Studium an der Universität Potsdam abschließen. Im Hörspiel „Oops, wrong planet!“ von Gesine Schmidt werden sie mit ihren Texten vorgestellt. Obwohl sie nicht sprechen, betrachten sie die Sprache als „Sinn ihres Seins“. Es ist nicht nur die abstrakte Schönheit der Texte von Konstantin und Kornelius, die im Hörspiel den Kosmos abweichender Weltwahrnehmung beschreiben. Einer vom Asperger-Syndrom betroffenen Ärztin (Lena Stolze) ist der Umgang mit Sprachmetaphern unmöglich und so nimmt das ironische Bild von den Bürgersteigen, die abends hochgeklappt werden, ganz wörtlich. Ein ebenso wissbegieriger wie lebenshungriger Teenager (Tom Schilling) - ebenfalls mit Asperger - verdoppelt in seinem überhasteten Mitteilungsdrang immer wieder einzelne Worte. Susanne Lothar hört man in einer beeindruckenden (Doppel-)Rolle - ihrer letzten: als Mutter und als ihre mit frühkindlichem Autismus geborene Tochter. Walter Adler hat die hochverdichteten Texte der Zwillinge von Matthias Koeberlin und Florian Lukas Wort für Wort sprechen lassen: das letzte zuerst und das erste zuletzt. Im Schnitt wieder in die richtige Reihenfolge gebracht, bekommen die Wörter etwas Künstliches, die Stimmen etwas Synthetisches und die Texte eine eigene Schwerkraft. Nachrichten wie von einem anderen Planeten, der doch derselbe ist, den die neurologisch abweichenden Autisten mit dem neurotypischen Rest der Bevölkerung bewohnen. Mal laufen beide Stimmen beinahe synchron, öfter jedoch wechseln sie von Wort zu Wort, und manchmal werden die Texte auf einer dritten Ebene von dem Bariton Christof Hartkopf in einer Komposition von Pierre Oser gesungen. Das leitende Prinzip der Inszenierung ist die Verdoppelung: von Stimmen, Wörtern, Figuren und den Welten, in denen sie leben. „Oops, wrong planet!“ nutzt ein weites Spektrum der Mittel und Möglichkeiten des akustischen Mediums und ist Radiokunst auf hohem Niveau. Hörspielpreis der Kriegsblinden 2013, Begründung der Jury: Gesine Schmidts Hörspiel öffnet mit höchst kunstvollen Mitteln Zugang zur Welt von Autisten, die sich, so der Titel, fühlen wie auf dem „falschen Planeten“ gelandet. Auf diesem Planeten gibt es befremdliche Möglichkeiten von Verständigung. Und wie verständigen sich Autisten und wem kommt das befremdlich vor? Das Hörspiel reflektiert den Umgang mit Sprache. Gespräche und geschriebene Texte von vier Autisten sind die Grundlage. Da ist die Ärztin Christine, die Sprache nur ganz wörtlich verstehen kann. Metaphern oder Redensarten stürzen sie in Ratlosigkeit. Da ist der Schüler Sven, der mit sich überschlagender Sprache die Welt in eine atemberaubende Reihe von Zahlen und Berechnungen ordnet. Da ist die Mutter Doreen, die versucht, aus den Ausbrüchen ihrer autistischen Tochter die Mitteilung herauszufiltern. Was will ihr Kind ihr sagen, wenn es sich selbst verletzt? Im Zentrum stehen die Zwillinge Konstantin und Kornelius, Philosophie-studenten, die einen hochsensiblen Umgang mit Sprache haben. Aber sie sprechen nicht. Sie schreiben. Zum Beispiel: „sprache ist der sinn unseres seins. reden ist unfertig und unexact, wer laut spricht, der zerstört seine welt“. Mit großer Sorgfalt geht die Inszenierung verschieden auf die verschiedenen Personen ein. Nervige befremdliche Geräusche machen akustisch klar, wie Christine von der Welt täglich neu verunsichert wird. Mutter Doreen und Tochter in ihrer symbiotischen Beziehung werden als Doppelrolle inszeniert, die jede Distanz aufhebt. Dem Sven wir eine fast manische Sprache zugeordnet. Für die kargen, sinngeladenen, manchmal poetischen Texte der Zwillinge, die nie gesprochen wurden, hat Regisseur Adler eine eigene artifizielle Sprache gefunden. Jedes Wort wurde einzeln aufgenommen und im Schnitt zusammengesetzt, wodurch eine abgehobene, von Ausdruck oder Gefühlen befreite Artikulation hörbar wird. Und Komponist Pierre Oser hat diese Texte kongenial vertont. Die Jury war angetan von diesem gelungenen Umgang mit ungewöhnlichen akustischen Mitteln. (Anna Dünnebier, Köln 11.6.2013) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Mitwirkende: |
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Preise / Auszeichnungen: | Hörspiel des Monats 10 2012 Hörspielpreis der Kriegsblinden 2013 | ||||||||||||||||||||||||||||||
Links: | Homepage Pierre Oser Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel Druckausgabe (PDF) |
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