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Die ARD hat den Deutschen Hörspielpreis eingestellt.

Ein ARD-Sprecher sagte, die Initiative für diese Entscheidung sei von den Hörspielredaktionen der ARD-Sender gekommen. Innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel.

Daher sei ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nach außen nicht vermittelbar. Nach Angaben des Sprechers erschien den Hörspielredaktionen ein Wettbewerb fragwürdig, bei dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen durch Rundfunkbeiträge finanzierten Preis an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vergebe. Die Hörspieltage in Karlsruhe, an denen der Preis bisher vergeben wurde, sollen neu aufgesetzt werden.

Die letzten ARD-Hörspieltage in gewohnter Form finden im ZKM-Karlsruhe vom 7. bis 10. November 2024 statt.

Pikdame. Aus Pamphleten Nancy Cunards

Autor(en): Ulrike Haage
Auch unter dem Titel: Aus Pamphleten Nancy Cunards (Untertitel)
Produktion: BR 2006, 48 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Ulrike Haage
Komponist(en): Ulrike Haage
Übersetzung: Pociao
Inhaltsangabe: Das aufrührerische Leben der Nancy Cunard (1896 - 1965) steht im Mittelpunkt dieser jüngsten Radioarbeit von Ulrike Haage. Cunard, geboren in London als Erbin eines Reeders und einer Adligen, liebte Lyrik, Jazz und die Unabhängigkeit. Schon als Kind pflegte sie Umgang mit Andersdenkenden, in ihrer Jugend befreundete sie sich mit Intellektuellen, mit Dadaisten und Surrealisten. Mit 29 Jahren hatte sie bereits drei eigene Gedichtbände veröffentlicht (Outlaws 1921, Sublunary 1923, Parallax 1925). 1930 gründete sie in Paris The Hours Press, einen Handpressen-Verlag für zeitgenössische und experimentelle Dichtkunst. Als erste Verlegerin brachte sie Samuel Becketts frühes Gedicht Whoroscope heraus. Ihre offen gelebte Liebe zu Henry Crowder, einem in Europa spielenden Jazzpianisten aus Alabama, machte sie zum Star der Boheme, in Paris bewundert, in der Londoner High Society aber kritisch beäugt. Mit Crowder als Partner bei Hours Press verlegte sie 1934 Negro Anthology, die weltweit erste und bis heute einzigartige Anthologie afroamerikanischer Literatur, genau in dem Moment, als Bürgerrechte der Schwarzen in Frankreich zum Thema wurden. Beigelegt wurde einigen Exemplaren sogar eine Schellackplatte von Crowders Jazz. Im Spanischen Bürgerkrieg schrieb Nancy Cunard vor Ort als Reporterin antifrankistische und antifaschistische Artikel für den Manchester Guardian und rief mit einem Fragebogen hunderte von Literatur- und Kunstkollegen unter dem bis heute gängigen Aktions-Motto 'Authors takes sides' zur Stellungnahme auf.
Nach ihren Produktionen über Louise Bourgeois und Helen Hessel nimmt Ulrike Haage wieder die Biografie, Texte und Aufzeichnungen einer ungewöhnlichen Frau als Grundlage für eine musikalische Form der Erzählung im Radio. Mit Archivmaterial aus den USA sowie in Deutschland bislang unveröffentlichten dokumentarischen Texten und Gedichten Nancy Cunards reflektiert das Hörspiel ihr bewegtes Leben. Mit von der Partie in den halbfiktionalen Szenen sind zwei intime Freunde Cunards, seit früher Kindheit der irische Schriftsteller George Moore, sowie Norman Douglas, ein britischer Wissenschaftler und Intellektueller. Beide schulten Cunards kritischen Weltblick. Angereichert mit Zitaten von Cunards Weggefährten komponiert Haage das Bild einer Frau, die als Salonrebellin galt, aber auch eine mutige Kämpferin für Freiheit und Gerechtigkeit war.
Mitwirkende:
Susanne-Marie Wrage
Gerd Wameling
Frank Glaubrecht
Kathrin Angerer
Ingo Hülsmann
Christian Gaul
Links: Externer Link Homepage Ulrike Haage
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