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Das Hörspiel ist 100 Jahre alt.

Vor hundert Jahren, genau am 24.10.1924 um 20:30 Uhr, wurde das erste deutschsprachige Hörspiel gesendet. "Zauberei auf dem Sender" war der Anfang. Erhalten ist es nicht, es wurde live gespielt. 1962 vom Hessischen Rundfunk noch einmal produziert ist es in der ARD-Audiothek zu hören.

Paradiesische Aussichten

Autor(en): Faïza Guène
Produktion: SR 2006, 86 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Regie: Beatrix Ackers
Bearbeitung: Beatrix Ackers
Technische Realisation: Karl-Heinz Runde
Technische Realisation: Frank Biller
Regieassistenz: Michael Bachmann
Übersetzung: Anja Nattefort
Inhaltsangabe: "Seit mein Alter abgehauen ist, geben sich bei uns die Tussis vom Sozialamt die Klinke in die Hand. Den Namen von der neuen habe ich schon wieder vergessen. Irgendwas wie Dubois, Dupont oder Dupré, jedenfalls einer dieser Namen, die unheimlich wichtig klingen. Ich finde sie voll blöd, sie lächelt die ganze Zeit, auch wenn es gerade total unpassend ist." Dorias Eltern kommen aus Marokko, sie ist 15 und lebt mit ihrer Mutter in einer Sozialsiedlung in der Pariser Banlieue. Der Vater hat sich vor kurzem nach Marokko abgesetzt, die Mutter ist Analphabetin und arbeitslos. Wahrhaft "paradiesische Aussichten"... Ohne Klischees und Larmoyanz, sondern wohltuend differenziert und manchmal sogar erheiternd, das ist dieser lebendige Monolog einer junger Maghrebinerin, wenn sie vom Leben in Frankreichs Problem-Vororten erzählt. Und sie zeigt auch: Es gibt auch hier noch Möglichkeiten, aus dieser Falle herauszukommen!
Expertenkommentar: Hörspiel des Monats Oktober 2006 - Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:
"Dem Hörspiel gelingt ein gar nicht einfacher Spagat: Es schafft zugleich Nähe und Distanz zu einem Milieu von großer sozio-politischer Relevanz. Es analysiert das Leben in den französischen Banlieues und zeigt die Auswirkungen auf den Einzelnen - auf das persönliche Umfeld der jungen Protagonistin, die illusionslos die fatal anmutenden Gegebenheiten hinnimmt. Der ausweglosen Lage will sie nicht die sich anbietenden Strategien entgegensetzen: Weder flieht sie in die heile Fernsehwelt der Soaps noch in die zumindest die Teilnahme am Konsum verheißende Welt der Kleinkriminalität oder in die offene Aggressivität: Die Protagonistin bleibt in der Rolle der beteiligten (und damit immer auch ein wenig blinden) Beobachterin, die schließlich gar - im Laufe einer Art Selbstfindung, die ihre Parallelen in weiteren Figuren des Hörspiels findet - Zuversicht gewinnt: Die Hoffnung auf das Leben stirbt eben auch in der Banlieue zuletzt, selbst wenn dies die das Hörspiel begleitenden französischen Rap-Songs zum Teil bestreiten. Ein eminent politisches und aktuelles Hörspiel, das über die Lage der französischen Immigranten hinausweist."
Mitwirkende:
Doria Mira Partecke
Mme Burlaud Heidemarie Rohweder
Mama Fatima Aibout
Mme Dingsbums Susana Fernandes-Genebra
Hamoudi Nikolaos Eleftheriadis
Tante Zohra Fadela Hebbadj
Nabil Christian Brey
Nabils Mutter Krista Posch
Frau des Hausmeisters Regina Lemnitz
Sarah Anna Huthmann
Gaby, Barbie Antje von der Ahe
Gabys Mann / Off-Stimme / Fernsehreporter Wilfried Hochholdinger
Cyborg Ute Kannenberg
Robert de Niro Christian Brückner
Lehrerin Nana Spier
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats 10 2006
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

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