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Das Hörspiel ist 100 Jahre alt.

Vor hundert Jahren, genau am 24.10.1924 um 20:30 Uhr, wurde das erste deutschsprachige Hörspiel gesendet. "Zauberei auf dem Sender" war der Anfang. Erhalten ist es nicht, es wurde live gespielt. 1962 vom Hessischen Rundfunk noch einmal produziert ist es in der ARD-Audiothek zu hören.

Landschaft mit entfernten Verwandten

Autor(en): Heiner Goebbels
Produktion: SWR/EMO 2006, 53 Min. (Stereo) - Bearbeitung Musik
Regie: Heiner Goebbels
Komponist(en): Heiner Goebbels
Inhaltsangabe: nach Texten von T.S. Eliot, Henri Michaux, Nicolas Poussin und Gertrude Stein

Landschaftsbilder und Geschichten, die etwas taugen, haben gemein, dass sie sich nicht in einer Perspektive erschöpfen und nicht aus einem einzigen Zentrum bestehen. Was sie belebt, ist - wie jeder Krimileser weiß - der Respekt für alle Details. Davon ausgehend, hat Heiner Goebbels aus seinem ersten Opernprojekt »Landschaft mit entfernten Verwandten« ein Hörstück entwickelt, das auf solch einer landschaftlichen Wahrnehmung der Abläufe beruht: Klang und Textstücke, in denen der Zuschauer sozusagen herumschauen, herumhören, herumlesen kann.
Expertenkommentar: Hörspiel des Monats April 2006: Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste
"Mit kaltem Blick auf den fatalen Geschichtsverlauf des 20. Jahrhunderts versteht es Heiner Goebbels in 'Landschaft mit entfernten Verwandten' virtuos, dieses Opus magnum zwischen allen Stilen und Gattungen anzusiedeln.
Ihm gelingt es in der Verzahnung von kosmologischen und zeithistorischen Textpassagen, eine an Walter Benjamins auf die Ruinen Europas blickenden Engel der Geschichte erinnernde Klanglandschaft zu modellieren. In ihr ist die Semantik von Wort und Musik gleichsam aufgehoben. Mit statischem Rhythmus wird die Geschichte als Wiederkehr des Immergleichen eindrücklich illustriert. Die Texte von den Autoren T. S. Eliot, Henri Michaux, Gertrude Stein, Nicolas Poussin und Giordano Bruno, die meist in der Originalsprache gesprochen, gesungen oder deklamiert werden, werden zum musikalischen Material, werden in der Kombination mit Goebbels Musik auf ihre phonetische Diktion reduziert. Dies erfolgt auf Kosten ihrer differenzierten Bedeutung, was durchaus auch als Manko dieser Komposition begriffen werden kann.
Das genaue Verständnis der Texte ist für Goebbels eine Bringschuld des Hörers, derer sich der Komponist entledigen darf, weil er ihre Bedeutung in Musik transponiert hat."
Mitwirkende:
David Bennent
Georg Nigl
Ensemble Modern
Deutscher Kammerchor
musikalische Leitung Franck Ollu
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats 04 2006
Links: Externer Link Homepage Heiner Goebbels
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