HörDat-Logo
 
 
Sortierung: 
Sendezeitraum:  
Sendung beim:
 
 
 

Die ARD-Hörspieltage 2025 im ZKM-Karlsruhe finden vom 06. bis 09. November statt.

Mehr dazu unter:

www.swr.de/swr2/hoerspiel/ard-hoerspieltage/index.html

Die Geschichte vom Franz Biberkopf

Autor(en): Alfred Döblin
Auch unter dem Titel: Berlin Alexanderplatz (Roman)
Produktion: RRG 1930, 78 Min. (Mono) - Bearbeitung Literatur
Sprache: Dialekt
Regie: Max Bing
Komponist(en): Walter Goehr
Inhaltsangabe: Franz Biberkopf, früher Zement- und Transportarbeiter, will nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ein anständiger Mensch werden. So steht er auf dem Alexanderplatz des alten Berlin und betreibt seine kleinen Handelsgeschäfte. Anfangs geht alles gut, aber die Zeiten sind schlecht. Biberkopf hat nicht nur mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, sondern wird schließlich in einen regelrechten Kampf verwickelt mit etwas, das von außen kommt, das unberechenbar ist und wie ein Schicksal aussieht! "Mein Denken und Arbeiten geistiger Art gehört, ob ausgesprochen oder nicht ausgesprochen, zu Berlin. Von hier hat es empfangen und empfängt es dauernd seine entscheidenden Einflüsse und seine Richtung, in diesem großen, nüchternen, strengen Berlin bin ich aufgewachsen, dies ist der Mutterboden, dieses Steinmeer, der Mutterboden aller meiner Gedanken", schrieb Alfred Döblin um 1930. Und auf diesem "Mutterboden" wuchs auch sein Roman "Berlin Alexanderplatz", der 1929 erschien. Im Herbst desselben Jahres hielt er einen Vortrag, in dem er sich mit der Frage der "Möglichkeit eines Eintritts von Literatur in den Rundfunk" auseinandersetzte. In seinem Hörspiel "Die Geschichte vom Franz Biberkopf" wollte Döblin dann diese Möglichkeit selbst erproben; es sollte mehr sein, als die bloße Übertragung des Buchs in das andere Medium Rundfunk. Die Aufnahme von 1930 ist einer der Meilensteine in der Entwicklung des Hörspiels.
Mitwirkende:
Franz Biberkopf Heinrich George
Mietze Hilde Körber
Reinhold Hans Heinrich von Twardowski
Meck Oskar Ebelsbacher
Lüders Robert Assmann
Herbert Ludwig Donat
Eva Lore Braun
Pumps Walter Werner
Klempner-Karl Gerhard Bienert
Zilly Lotte David
die beiden Hoppegartner Reinhold Bernt
die beiden Hoppegartner Gerhard Bienert
Stimmer zweier Automobile René Kürschner
Stimmer zweier Automobile Hugo Döblin
Toni Cläre Selo
der Tod Max Bing
die beiden Sprecher Manfred Fürst
die beiden Sprecher Gillis van Rappard
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

Die Geschichte vom Franz Biberkopf

Autor(en): Alfred Döblin
Auch unter dem Titel: Berlin Alexanderplatz (Roman)
Produktion: SWR/BR/RBB/Patmos 2007, 82 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Kai Grehn
Komponist(en): Tarwater
Kai-Uwe Kohlschmidt
Inhaltsangabe: Franz Biberkopf, früher Zement- und Transportarbeiter, will nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ein anständiger Mensch werden. So steht er auf dem Alexanderplatz des alten Berlin und betreibt seine kleinen Handelsgeschäfte.
Anfangs geht alles gut, aber die Zeiten sind schlecht. Biberkopf hat nicht nur mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, sondern wird in einen regelrechten Kampf verwickelt mit etwas, das von außen kommt, das unberechenbar ist und wie ein Schicksal aussieht.
"Mein Denken und Arbeiten geistiger Art gehört, ob ausgesprochen oder nicht ausgesprochen, zu Berlin. ... in diesem großen, nüchternen, strengen Berlin bin ich aufgewachsen, dies ist der Mutterboden, dieses Steinmeer, der Mutterboden aller meiner Gedanken", schrieb Döblin um 1930, nachdem sein Roman Berlin Alexanderplatz erschienen war.
1929 setzte er sich in einem Vortrag mit der Frage der "Möglichkeit eines Eintritts von Literatur in den Rundfunk" auseinander. Döblin erprobte diese Möglichkeit mit einer Hörspielfassung seines Romans, die er ganz auf das Schicksal der Hauptfigur reduzierte. Die Sendung des Hörspiels jedoch wurde kurzfristig aus dem Programm genommen - Döblins Begründung lautete, vieles sei "im Funkhaus kaum darzustellen".

77 Jahre später wird das Originalhörspielmanuskript erstmals ohne jede Kürzung in Szene gesetzt. Kai Grehn in seiner Inszenierung die Faszination des Autors für das Medium Radio auf. Mit den technischen und stilistischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts bringt er zu Gehör, was Döblin in seinem Hörspielmanuskript als radiophone Spielflächen angelegt hatte. Originaltöne von den Romanschauplätzen und Geräusche des heutigen Berlin werden zur Basis einer Großstadtmusik, die den Takt für Grehns Interpretation des Stoffes vorgibt und "Die Geschichte vom Franz Biberkopf" ins Heute und Hier verlegt.
Als Hommage an den großen Schriftsteller Alfred Döblin treten die Berliner Schriftsteller Thomas Brussig, Tanja Dückers, Judith Hermann, Johannes Jansen, Katja Lange-Müller, Steffen Mensching und Torsten Schulz als Stimmen im Hintergrund auf.
Expertenkommentar: Hörspiel des Monats Juni 2007, Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:
"Die Welt ist schlecht, wie soll da jemand gut bleiben können? Alfred Döblins Arbeiter Franz Biberkopf schafft es nicht. Aber der SWR schafft es, Berlin Alexanderplatz, den ersten deutschen Großstadtroman, zu verhörspielen. Schon der Mut dazu ist uneingeschränkt zu loben; klar ist, dass die Umsetzung fragmentarisch bleiben muss.
Von den avantgardistischen Experimenten des Romans vermag das Hörspiel immerhin einige Techniken überzeugend ins Akustische zu transportieren: Großstadtstimmen und -Geräusche, unterschiedliche Sprechhaltungen, psychologische Ausdifferenzierung der Personen. Regisseur Kai Grehn montiert Motive und Handlungsstränge zur kontrastreicher Vielfalt mittels verteilten Räumen und Mehrdimensionalität im Klang. Er inszeniert aber dialogischer als die Romanvorlage es nahelegt: Die Hauptfigur Großstadt tritt in den Hintergrund, so umgeht Grehn die Übermacht des Döblinschen Textgebirges. Ohne Beglaubigung durch die vorzüglichen Sprecherstimmen gelänge dies nicht: Sie lassen Berliner Proletariat und Unterwelt zu Döblins Zeit beeindruckend plastisch auferstehen. Dem SWR gelingt das Kunststück, das Zeitkolorit der späten 20er zu bewahren und den Stoff zugleich vermittels aktueller musikalischer Grundierung von Kai Uwe Kohlschmidt ins Heute zu heben.
Ein großes Stück Wirklichkeit ist zu hören. Das Hörspiel macht Lust, den Roman wieder zu lesen."
Mitwirkende:
Franz Biberkopf / Hiob Andreas Leupold
Reinhold Andreas Schmidt
Mieze Jule Böwe
Eva Astrid Meyerfeldt
Sprecher Otto Mellies
Stimme / Tod Arta Adler
Hoppegartner / Einer / 2. Stimme Dieter Mann
Zweiter / 1. Stimme Florian Martens
Pums Milan Peschel
Meck Sven Plate
Lüders Detlef Bierstedt
Klempnerkarl Till Hagen
Richter Rolf Zacher
Cilly Maria Kwiatkowsky
Brigitte Grothum
Tilla Kratochwil
Bernd Stegemann
Klaus Herm
Jörg Steinberg
Leo Vornberger
Sonja Hermann
Kai-Uwe Kohlschmidt
Musa Kohlschmidt
Venke Decker
Kai Grehn
Die Berliner Schriftsteller Thomas Brussig
Die Berliner Schriftsteller Tanja Dückers
Die Berliner Schriftsteller Judith Hermann
Die Berliner Schriftsteller Johannes Jansen
Die Berliner Schriftsteller Katja Lange-Müller
Die Berliner Schriftsteller Steffen Mensching
Die Berliner Schriftsteller Torsten Schulz
Gastmusiker an der Glasharfe Dan Pelleg
Gastmusiker an der Glasharfe Marko E. Weigert
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats 06 2007
Links: Externer Link weitere Infos, Hörprobe
Externer Link Homepage Tarwater
Externer Link Homepage Kai-Uwe Kohlschmidt
Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

2 Datensätze gefunden in 1.8695039749146 Sekunden