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Die Geschichte vom Franz Biberkopf |
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| Autor(en): | Alfred Döblin | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Auch unter dem Titel: | Berlin Alexanderplatz (Roman) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Produktion: | RRG 1930, 78 Min. (Mono) - Bearbeitung Literatur | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Sprache: | Dialekt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Regie: | Max Bing | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Komponist(en): | Walter Goehr | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Inhaltsangabe: | Franz Biberkopf, früher Zement- und Transportarbeiter, will nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ein anständiger Mensch werden. So steht er auf dem Alexanderplatz des alten Berlin und betreibt seine kleinen Handelsgeschäfte. Anfangs geht alles gut, aber die Zeiten sind schlecht. Biberkopf hat nicht nur mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, sondern wird schließlich in einen regelrechten Kampf verwickelt mit etwas, das von außen kommt, das unberechenbar ist und wie ein Schicksal aussieht! "Mein Denken und Arbeiten geistiger Art gehört, ob ausgesprochen oder nicht ausgesprochen, zu Berlin. Von hier hat es empfangen und empfängt es dauernd seine entscheidenden Einflüsse und seine Richtung, in diesem großen, nüchternen, strengen Berlin bin ich aufgewachsen, dies ist der Mutterboden, dieses Steinmeer, der Mutterboden aller meiner Gedanken", schrieb Alfred Döblin um 1930. Und auf diesem "Mutterboden" wuchs auch sein Roman "Berlin Alexanderplatz", der 1929 erschien. Im Herbst desselben Jahres hielt er einen Vortrag, in dem er sich mit der Frage der "Möglichkeit eines Eintritts von Literatur in den Rundfunk" auseinandersetzte. In seinem Hörspiel "Die Geschichte vom Franz Biberkopf" wollte Döblin dann diese Möglichkeit selbst erproben; es sollte mehr sein, als die bloße Übertragung des Buchs in das andere Medium Rundfunk. Die Aufnahme von 1930 ist einer der Meilensteine in der Entwicklung des Hörspiels. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Mitwirkende: |
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Die Geschichte vom Franz Biberkopf |
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| Autor(en): | Alfred Döblin | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Auch unter dem Titel: | Berlin Alexanderplatz (Roman) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Produktion: | SWR/BR/RBB/Patmos 2007, 82 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Regie: | Kai Grehn | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Komponist(en): | Tarwater Kai-Uwe Kohlschmidt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Inhaltsangabe: | Franz Biberkopf, früher Zement- und Transportarbeiter, will nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ein anständiger Mensch werden. So steht er auf dem Alexanderplatz des alten Berlin und betreibt seine kleinen Handelsgeschäfte. Anfangs geht alles gut, aber die Zeiten sind schlecht. Biberkopf hat nicht nur mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, sondern wird in einen regelrechten Kampf verwickelt mit etwas, das von außen kommt, das unberechenbar ist und wie ein Schicksal aussieht. "Mein Denken und Arbeiten geistiger Art gehört, ob ausgesprochen oder nicht ausgesprochen, zu Berlin. ... in diesem großen, nüchternen, strengen Berlin bin ich aufgewachsen, dies ist der Mutterboden, dieses Steinmeer, der Mutterboden aller meiner Gedanken", schrieb Döblin um 1930, nachdem sein Roman Berlin Alexanderplatz erschienen war. 1929 setzte er sich in einem Vortrag mit der Frage der "Möglichkeit eines Eintritts von Literatur in den Rundfunk" auseinander. Döblin erprobte diese Möglichkeit mit einer Hörspielfassung seines Romans, die er ganz auf das Schicksal der Hauptfigur reduzierte. Die Sendung des Hörspiels jedoch wurde kurzfristig aus dem Programm genommen - Döblins Begründung lautete, vieles sei "im Funkhaus kaum darzustellen". 77 Jahre später wird das Originalhörspielmanuskript erstmals ohne jede Kürzung in Szene gesetzt. Kai Grehn in seiner Inszenierung die Faszination des Autors für das Medium Radio auf. Mit den technischen und stilistischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts bringt er zu Gehör, was Döblin in seinem Hörspielmanuskript als radiophone Spielflächen angelegt hatte. Originaltöne von den Romanschauplätzen und Geräusche des heutigen Berlin werden zur Basis einer Großstadtmusik, die den Takt für Grehns Interpretation des Stoffes vorgibt und "Die Geschichte vom Franz Biberkopf" ins Heute und Hier verlegt. Als Hommage an den großen Schriftsteller Alfred Döblin treten die Berliner Schriftsteller Thomas Brussig, Tanja Dückers, Judith Hermann, Johannes Jansen, Katja Lange-Müller, Steffen Mensching und Torsten Schulz als Stimmen im Hintergrund auf. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Expertenkommentar: | Hörspiel des Monats Juni 2007, Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste: "Die Welt ist schlecht, wie soll da jemand gut bleiben können? Alfred Döblins Arbeiter Franz Biberkopf schafft es nicht. Aber der SWR schafft es, Berlin Alexanderplatz, den ersten deutschen Großstadtroman, zu verhörspielen. Schon der Mut dazu ist uneingeschränkt zu loben; klar ist, dass die Umsetzung fragmentarisch bleiben muss. Von den avantgardistischen Experimenten des Romans vermag das Hörspiel immerhin einige Techniken überzeugend ins Akustische zu transportieren: Großstadtstimmen und -Geräusche, unterschiedliche Sprechhaltungen, psychologische Ausdifferenzierung der Personen. Regisseur Kai Grehn montiert Motive und Handlungsstränge zur kontrastreicher Vielfalt mittels verteilten Räumen und Mehrdimensionalität im Klang. Er inszeniert aber dialogischer als die Romanvorlage es nahelegt: Die Hauptfigur Großstadt tritt in den Hintergrund, so umgeht Grehn die Übermacht des Döblinschen Textgebirges. Ohne Beglaubigung durch die vorzüglichen Sprecherstimmen gelänge dies nicht: Sie lassen Berliner Proletariat und Unterwelt zu Döblins Zeit beeindruckend plastisch auferstehen. Dem SWR gelingt das Kunststück, das Zeitkolorit der späten 20er zu bewahren und den Stoff zugleich vermittels aktueller musikalischer Grundierung von Kai Uwe Kohlschmidt ins Heute zu heben. Ein großes Stück Wirklichkeit ist zu hören. Das Hörspiel macht Lust, den Roman wieder zu lesen." | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Mitwirkende: |
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| Preise / Auszeichnungen: | Hörspiel des Monats 06 2007 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Links: | weitere Infos, Hörprobe Homepage Tarwater Homepage Kai-Uwe KohlschmidtMailformular für Ergänzungen zu diesem Titel Druckausgabe (PDF) |
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