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Die ARD-Hörspieltage 2025 im ZKM-Karlsruhe finden vom 06. bis 09. November statt.

Mehr dazu unter:

www.swr.de/swr2/hoerspiel/ard-hoerspieltage/index.html

Der dritte Mann

Autor(en): Graham Greene
Produktion: RB 1950, 60 Min. (Mono) - Bearbeitung Film
Genre(s): Krimi
Regie: Carol Reed
Klaus-Dieter Klingberg
Bearbeitung: Klaus-Dieter Klingberg
Komponist(en): Anton Karas
Inhaltsangabe: Kurz nach dem Krieg, 1949, kam ein Film in die Kinos, von dem Presse und Filmfreunde gleichermaßen begeistert waren: »Der dritte Mann«. Wer kennt nicht das »Harry-Lime-Thema«, diese simple Melodie, die über Nacht zum Weltschlager wurde und den unbekannten kleinen Heurigen-Spieler aus Wien zum berühmten Mann macht? Greene, der zuerst das Drehbuch und danach den Roman verfaßte, beschreibt die Suche nach dem zwielichtigen Harry Lime im kriegszerstörten Wien und offenbart auf brutale Weise die "Wüsteneien der Seele und seine Obsessionen von Liebe, Sex, Autorität, Gott, den paradoxen Naturen der Wahrheit Ehre, Kraft, Güte und Sünde", wie es in einer Kritik der New York Times hieß.
Obwohl die "Rembrandts auf dem Sperrmüll" rar geworden sind, gibt es ihn immer noch, den Glücksfund in der Abstellkammer. Im hintersten Winkel des Schallarchivs von Radio Bremen wurde ein Band entdeckt, das, glücklich allen Archivbereinigungen entgangen, sich als einzigartige Hörspielrarität herausstelle. Der Original-Soundtrack der deutschen Fassung des legendären Kinoklassikers »Der dritte Mann«, durch geringfügige Kürzungen und Einfügungen (eines Erzählparts) hörspieltauglich gemacht. Der Filmproduzent Alexander Korda hatte 1950 das Material Radio Bremen zur Bearbeitung überlassen für einen »Hörfilm«. Was damals ein Experiment war, ist inzwischen hörspielstilistisches Repertoire, doch so wortwörtlich ist »Hör-Film« nie wieder genommen worden. Und tatsächlich - die Ohren öffnen die Augen, die Wörter transportieren die Bilder - auch die längst vergessen geglaubten: Erich Ponto ist jener verschwiegen steinerne Dr. Winkel, Siegried Breuer ist der ölig lächelnde Popescu, Ernst Deutsch der stumm-steife Baron Kurtz, Paul Hörbiger der vielsagend kehrende Hausmeister . . . die »Möada« kreischende Kinderstimme hat plötzlich wieder ein Mondgesicht unter der Mütze und das Geräusch von eilenden Schritten wirft Riesenschatten auf die Straße ... vielleicht funktioniert das ja alles so nur beim x-mal gesehenen »Dritten Mann«. Aber daß es funktioniert und wie es funktioniert ist überraschend, spannend und vergnüglich zu erleben, trotz oder wegen der kratzigen Lichttonspur von 1949.
Allein am Ende, da wo der Film keine Wörter mehr hat und nur noch die Schritte von Allda Valli, der Jeep von Trevor Howard und das Streichholz von Joseph Cotton zu hören sind, hängen die Bilder über im Kopf. Das »Hörspiel« endet mit Holly Martins hallendem Todesschuß auf Harry Lime in der Kloakenkatakombe von Wien. Und dann die Zither von Anton Karras ... und alle Bilder noch einmal.
Mitwirkende:
Anna Schmidt Elisabeth Ried
Holly Martins Wolfgang Lukschy
Major Calloway Hans Nielsen
Harry Lime Friedrich Joloff
Baron Kurtz Ernst Deutsch
Dr. Winkel Erich Ponto
Popescu Siegfried Breuer
Hausmeister Paul Hörbiger
Zitherspieler Anton Karas
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Dschungel im Theater 0:

Der Dritte Mann - Kim Philby im Untergrund von Wien

Autor(en): Chirine Ruschig
Auch unter dem Titel: Kim Philby im Untergrund von Wien (Untertitel)
Produktion: SWR 2004, 55 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Genre(s): Dokumentation
Inhaltsangabe: Kim Philby galt und gilt als Meisterspion, als fähigster Doppelagent des 20. Jahrhunderts. Fast 30 Jahre blieb unentdeckt, dass der Chef der englischen Gegenspionage für die Sowjetunion spionierte. Als er 1963 enttarnt wurde, gelang es ihm, seine Verfolger an der Nase herumzuführen und sich rechtzeitig in die Sowjetunion abzusetzen. Darüber ist viel berichtet und geschrieben worden. Wenig bekannt ist dagegen, dass Philby wahrscheinlich Graham Greene die entscheidenden Tipps für das Drehbuch zum Film "Der dritte Mann" gegeben hat, in dem die Wiener Kanalisation eine wichtige Rolle spielt. Im Februar 1934 ließ der faschistische österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß einen Aufstand der Wiener Sozialdemokraten blutig niederschlagen. Die sozialistischen Aktivisten nutzten die gut ausgebaute und weitverzweigte Wiener Kanalisation als Kommunikationssystem und Fluchtweg. Philby war damals in Wien und sympathisierte mit den Aufständischen. Er und Greene lernten sich später beim englischen Geheimdienst kennen.
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