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Die ARD hat den Deutschen Hörspielpreis eingestellt.

Ein ARD-Sprecher sagte, die Initiative für diese Entscheidung sei von den Hörspielredaktionen der ARD-Sender gekommen. Innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel.

Daher sei ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nach außen nicht vermittelbar. Nach Angaben des Sprechers erschien den Hörspielredaktionen ein Wettbewerb fragwürdig, bei dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen durch Rundfunkbeiträge finanzierten Preis an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vergebe. Die Hörspieltage in Karlsruhe, an denen der Preis bisher vergeben wurde, sollen neu aufgesetzt werden.

Die letzten ARD-Hörspieltage in gewohnter Form finden im ZKM-Karlsruhe vom 7. bis 10. November 2024 statt.

Bel Ami

Autor(en): Guy de Maupassant
Produktion: WDR/BR 2000, 165 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Regie: Claudia Johanna Leist
Bearbeitung: Helmut Peschina
Komponist(en): Henrik Albrecht
Dramaturgie: Angela di Ciriaco-Sussdorff
Technische Realisation: Gertrudt Melcher
Technische Realisation: Mechthild Austermann
Regieassistenz: Claudia Wilhelmine Stang
Übersetzung: Helmut Peschina
Inhaltsangabe: Mit der 1885 erschienenen Geschichte des Verführers, dessen Spitzname "Bel ami" sprichwörtlich geworden ist, hat Maupassant seinen literarischen Ruhm in der Welt begründet. Noch steht George Duroy auf der untersten Stufe seiner Laufbahn, als er mit Hilfe seines alten Freundes Forestier einen Journalistenposten bei einer Pariser Zeitung bekommt. Monsieur Walter, sein Chef, benutzt das Blatt zur Unterstützung seiner Börsenspekulationen und anderer Geschäfte, was George mit Interesse beobachtet. Bedenkenlos setzt er seinen ganzen Charme und Instinkt ein, um zu Erfolg, Macht und Geld zu gelangen. Er begreift rasch, wie stark er auf Frauen wirkt und läßt sich gern von ihnen den Weg ebnen. Clotilde, seine verheiratete Geliebte, deren kleiner Tochter er den Spitznamen "Bel ami" verdankt, ist immer für eine Information gut. Das journalistische Handwerk erlernt er von der klugen Madeleine Forestier, die wichtige politische Beziehungen hat. Als ihr Mann stirbt, arbeitet Bel ami hart daran, daß ihn die einflußreiche Witwe heiratet. Sein Verhältnis zu Clotilde geht allerdings weiter. Auch kann er es nicht lassen, die tugendhafte Madame Walter zu verführen. Als Bel ami entdeckt, daß Madeleine ihn mit einem Minister betrügt, ergreift er nach der Scheidung seine Chance: Er entführt die in ihn verliebte Tochter seines Chefs, erzwingt so die Heirat und sichert sich ein glänzendes Erbe. Madame Walter leidet furchtbar, während Monsieur Walter von seinem Schwiegersohn überzeugt ist: "Der Mann hat Zukunft. Er wird Abgeordneter und Minister werden.
Der Mann, den die Frauen zärtlich "Bel ami" nennen, ist also leider ein skrupelloser Parvenu, eitel, opportunistisch und berechnend. Und genau das ist die Basis seines beruflichen Erfolges. Denn nicht nur seine geschickten Liebesaffären und Heiraten haben ihn in wenigen Jahren zum Pressezaren gemacht.
Die Presse als Machtinstrument, das war und ist ein aktuelles Thema. Aber den Roman als generellen Angriff auf die Presse zu verstehen, wie es 1885 bei seinem Erscheinen geschah, ist genauso falsch, wie ihn nur als Sammlung einprägsamer Liebesabenteuer zu betrachten. Für Bel ami sind seine Amouren und die Zeitung gleichermaßen nur Mittel auf dem Weg zu Macht, Erfolg und Reichtum. Er ist der typische Vertreter einer korrupten Gesellschaft. Seine Karriere hätte sich in jenen stürmischen Entwicklungsjahren der Industrie auch in anderen Branchen ereignen können. Und sie kann sich bekanntlich immer wieder ereignen.
Maupassant hat mit seiner radikalen Kritik an der Verpflechtung der Presse mit dem korrupten Staatsapparat ein brisantes Bild von den politischen Zuständen gezeichnet, das keineswegs nur seine eigene Epoche betrifft. Er entlarvt den Patriotismus als scheinheilige Maske und zeigt, wie hohle Phrasen der Journalisten und Politiker zur furchtbaren Waffe im Kampf um die Macht werden.
Mitwirkende:
Erzähler Christian Brückner
Georges Duroy Werner Wölbern
Monsieur Forestier Felix von Manteuffel
Madeleine Forestier Patricia Harrison
Madame Walter Kornelia Boje
Monsieur Walter Hermann Lause
Suzanne Walter Anna Thalbach
Jacques Rival Walter Renneisen
Clotilde de Marelle Angelika Bartsch
Monsieur de Marelle Ernst August Schepmann
Graf Vaudrec Heinz Walter
De Varenne Walter Gontermann
Saint-Potin René Heinersdorff
Rahel Lisa Adler
Chef der Bahn Götz Argus
Laurine Paula Balzer
Notar Charles Wirths
Polizeikommissar Leopold von Verschuer
Portier Bahn Walter Spiske
Laroche-Mathieu Matthias Ponnier
Frauenstimme Antje Lewald
Stimme Markus Vick
Links: Externer Link Homepage Henrik Albrecht
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