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Das Hörspiel ist 100 Jahre alt.

Vor hundert Jahren, genau am 24.10.1924 um 20:30 Uhr, wurde das erste deutschsprachige Hörspiel gesendet. "Zauberei auf dem Sender" war der Anfang. Erhalten ist es nicht, es wurde live gespielt. 1962 vom Hessischen Rundfunk noch einmal produziert ist es in der ARD-Audiothek zu hören.

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Ich sterbe, und ich weiß nicht wie - Der Autor Ferdinand Schmalz

Sendetermine: ORF Ö1 - Dienstag, 17. Jun 2025 16:05, (angekündigte Länge: 40:00)
Autor(en): Hannah Balber
Produktion: ORF 2023, 39 Min. (Stereo) - Feature
Ton: Fridolin Stolz
Inhaltsangabe: Mit Ferdinand Schmalz am Friedhof
Ein Tiefkühlkostvertreter, eine drückende Hitzewelle, ein verlassener Vergnügungspark, ein Friedhof der Namenlosen. Ferdinand Schmalz' Debütroman 'Mein Lieblingstier heißt Winter' ist eine Mischung aus Schelmenroman, Totentanz und Detektivgeschichte, schwarzhumorig und skurril, verfasst in einer poetischen, dialektnahen Kunstsprache.
Mit einem Auszug aus 'Mein Lieblingstier heißt Winter' gewann Ferdinand Schmalz 2017 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Der Roman stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises sowie auf der Shortlist des Österreichischen Buchpreises 2021. Protagonist ist der Tiefkühlvertreter Franz Schlicht, der seinem Stammkunden Doktor Schauer einen makabren Wunsch erfüllen soll. Doktor Schauer will sich zum Sterben in eine Tiefkühltruhe legen, in der sonst sein heißgeliebtes Rehragout lagert, und beauftragt Schlicht, seinen Leichnam zu entsorgen. Doch zum vereinbarten Zeitpunkt ist die Tiefkühltruhe leer und Doktor Schauer verschwunden. Die Suche nach dem verschwundenen Leichnam führt quer durch die Wiener Gesellschaft: Franz Schlicht begegnet unter anderem einem Ingenieur, der sich selbst eingemauert hat, einem Ministerialrat, der Nazi-Weihnachtsschmuck sammelt, und einem kerngesunden Geschäftsmann, der sich regelmäßig ins künstliche Koma versetzen lässt.
Ferdinand Schmalz, geboren 1985 in Graz, wuchs in Admont in der Obersteiermark auf. Früh entdeckte er seine Leidenschaft für das geschriebene Wort, studierte in Wien Theaterwissenschaft und Philosophie und stand nebenbei als Komparse auf der Bühne des Wiener Burgtheaters. Mit seinem ersten Theaterstück 'am beispiel der butter' gewann er 2013 den Retzhofer Dramapreis und wurde zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. Sein Stück 'dosenfleisch' eröffnete 2015 die Berliner Autorentheatertage in einer Inszenierung des Wiener Burgtheaters. Für 'jedermann (stirbt)' erhielt er den Nestroy-Theaterpreis. Die 'Tonspuren' haben sich mit dem Autor im Dinosaurierpark Tattendorf und am Friedhof der Namenlosen umgeschaut.
Mitwirkende:
Lilith Häßle
Thomas Frank
Karin Linortner
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

Das Attentat auf Hugo Bettauer

Sendetermine: DLF - Dienstag, 17. Jun 2025 19:15, (angekündigte Länge: 45:00)
Autor(en): Christine Marth
Auch unter dem Titel: Chronik eines Journalistenmordes (Untertitel)
Produktion: ORF 2025, 44 Min. (Stereo) - Feature
Komponist(en): Martin Unterlechner
Sound-Design: Martin Unterlechner
Technik: Anna Kuncio
Inhaltsangabe: Vor hundert Jahren sorgt die Ermordung des österreichischen Journalisten und Schriftstellers Hugo Bettauer international für Schlagzeilen. Der erfolgreiche Autor war durch seine konfrontativ-sozialkritische Haltung in der Ersten Republik zum erklärten Feindbild nicht nur rechtsradikaler Kreise erklärt worden.
In seinem bekanntesten Roman Die Stadt ohne Juden trat der Autor bereits 1922 offen gegen die antisemitischen Strömungen in Österreich auf und erregte damit erstmals größere öffentliche Erregung. Das in einfacher Sprache gehaltene und leicht zu lesende Werk gilt heute als nahezu prophetisch, auch wenn Bettauer bei weitem nicht den gesamten Horror des NS-Terrors vorhersehen kann. Das Buch wird 1924 verfilmt, mit Hans Moser in seiner ersten Stummfilmrolle, und beschreibt den wirtschaftlichen und kulturellen Niedergang Wiens, nachdem sämtliche Juden vertrieben worden waren. Anders als in der Realität gibt Bettauer der Geschichte ein Happy End.
Am 10. März 1925 feuerte der Nationalsozialist Otto Rothstock fünf Schüsse auf Bettauer, der seinen Verletzungen am 26. März erlag. Der Täter wurde im Zuge eines einseitigen Gerichtsverfahrens für unzurechnungsfähig erklärt und bereits 1927 wieder aus der Psychiatrie entlassen. Hugo Bettauer wurde auch nach seinem Tod noch von den Nationalsozialisten als Prototyp des „jüdischen Sittenverderbers“ diffamiert.
Mitwirkende:
Karl Markovics
Eva Mayer
Christopher Wortobler
Alexander Czernik
Felix Rank
Jürgen Pettinger
Andreas Maurer
Roman Eichinger
Nina Strehlein
Stephan Suske
Martin Unterlechner
Stefan Pauser
Till Firit
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen

Sendetermine: MDR Kultur - Dienstag, 17. Jun 2025 20:03, (angekündigte Länge: 57:00)
Autor(en): Susann Maria Hempel
Auch unter dem Titel: oder: Unser ist des heilgen Waldes Dunkel (Untertitel)
Produktion: rbb 2018, 55 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Susann Maria Hempel
Komponist(en): Susann Maria Hempel
Ton: Nikolaus Löwe
Regieassistenz: Jonas Kühlberg
Inhaltsangabe: Das Radiostück basiert auf Gesprächen mit einem ehemaligen DDR-Häftling, der im Gefängnis einen schweren Schock mit darauffolgender Amnesie erlitt. Als vermeintlichem Republikflüchtling wurde ihm ein „Grenzproblem“ übergestülpt, das nicht seins war. Und dann hat er eine Grenzerfahrung ganz anderer Art gemacht: Im Gefängnis sei die Seele aus ihm „rausgemacht“ worden, sagt er. Und sie ist bis heute nicht heimgekehrt in ihr Gefäß. Er denkt sie sich dennoch gut aufgehoben - dort nämlich, wo ihr immer am wohlsten war: im Wald. Als sein ältester Freund starb, beginnt der Häftling, der Autorin von seinem Leben zu erzählen. Sie wird auf die tiefe Verbundenheit aufmerksam, die beide zum Wald hatten. Ihr ganz eigener, in der Kindheit wurzelnder Mythos des Waldes wurde mit dem Tod des Freundes wieder lebendig. Und in gewisser Weise hat die Autorin das Erbe ihrer Freundschaft angetreten. So, wie sich einst das Gesicht des Einen vor dem Anderen hob, hebt sich nun das Gesicht ihrer Freundschaft vor ihr.
Expertenkommentar: Ein ‚Hörspiel des Monats‘ weist sich für die Jury als hervorstechendste Sendung unter sieben bis zehn qualitativ oft recht unterschiedlichen Einreichungen des jeweiligen Monats aus. Das ‚Hörspiel des Jahres‘ hingegen muss sich gegen elf ähnlich herausragende Sendungen behaupten können – inhaltlich, formal und künstlerisch. „Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen“ von Susann Maria Hempel tut dies so souverän, dass man nur schwer glauben kann, dass es sich hierbei erst um die zweite Hörfunkarbeit der jungen Autorin, Komponistin, Sängerin, Regisseurin und - hervorragenden! - einzigen Sprecherin dieses radiophonen Gesamtkunstwerks handelt. Performativ erzählend, zeichnet Hempel ihre Gespräche mit einem durch seine Haft in der ehemaligen DDR schwer traumatisierten Menschen nach: Der Schock der unrechtmäßigen Inhaftierung selbst als vermeintlicher Republikflüchtling, aber auch die Misshandlung durch Mitgefangene, haben ihn soweit aus der Bahn geworfen, dass ihm nicht mehr gelingt, seinen Alltag zu organisieren, wichtige Entscheidungen zu fällen, sich einer Fremdbestimmung zu widersetzen, oder auch nur diese Unfähigkeit anderen gegenüber zu verbalisieren, als mit seiner Gesprächspartnerin:

„Danke Susann. Danke dass ich darüber reden konnte jetze“, mit diesen Worten dringlich gesprochen und in thüringischer Sprachfärbung, beginnt das Hörstück. „Das konnt' ich jetzt wirklich bloß mit dir.“ Hempel lässt uns die große Intimität dieser Unterhaltung miterleben, ohne ihre Vertraulichkeit zu verraten. Es geht um die Auflösung des Ich und den Versuch seiner Rekonstruktion: „Ich hab keine Erinnerung mehr an mich. Wenn ich mich aber unterhalt', jetzt so mit dir jetze, dann kann ichs geistig zurückholen.“ Der Weg dorthin führt, es ist eine deutsche Geschichte, in den Wald der Kindheit, eine Art Privatmythos, den sich der Erzähler mit seinem Freund geschaffen hat, dessen kürzlicher Tod als Auslöser des Bekenntnisses angedeutet wird. Durch kompositorisch reduzierte und elektronisch entfremdete hochromantische Liedsätze, Schumanns Eichendorff- und Heine-Vertonungen, durchbrochen von digitalem Vogelgezwitscher, Rotkehlchen und Zilpzalp, erschafft Hempel in und um diese Erzählung eine Atmosphäre, in der das, was wir Seele nennen, nahezu greifbar, ihre Verletzungen erfahrbar, und die Metaphern die ihrer Beschreibung dienen sollen, wirklich werden: Erfahrbar nur durch den intimen Sinn des Gehörs, schrecklich und schön.

Dem RBB ist es zu danken, dass hier eine Hör-Spiel-Macherin zu Wort kommen konnte, deren künstlerische Kraft ganz sicher noch weitere wichtige Impulse für die Hörspielgestaltung setzen wird. „Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen“ wurde von uns in einhelliger Begeisterung zum Hörspiel des Jahres 2018 gekürt.
Mitwirkende:
Susann Maria Hempel
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats 11 2018
Hörspiel des Jahres (ARD) 2018
Hörspielpreis der Kriegsblinden 2019
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Gestern war die Welt noch schlecht

Sendetermine: DLF - Dienstag, 17. Jun 2025 20:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Stefan M. Bürkner
Produktion: DLR 2025, 52 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Genre(s): Krimi
Regie: Stefan M. Bürkner
Komponist(en): Bernhard Blix
Ton und Technik: Frank Klein
Ton und Technik: Alexander Brennecke
Besetzung: Jutta Kommnick
Regieassistenz: Felix Lehmann
Ton und Technik: Susanne Beyer
Dramaturgie: Sebastian Klauke
Inhaltsangabe: Alex lebt ein unauffälliges Leben zwischen Pflegejob, Tiefkühllasagne und Popkultur. Konflikten geht sie aus dem Weg – bis ein Übergriff alles verändert. Als „Pink Vigilante“ nimmt sie Rache, versteckt hinter einer Maske, lässt sie ihrer Wut freien Lauf. Was als einzelner Akt beginnt, entfacht einen digitalen Hype: TikTok, Flashmobs, Straßenproteste. Doch mit wachsendem Ruhm wächst auch die Gewalt. Alex hadert mit ihrer Rolle, überschreitet Grenzen – und gibt sich ihrem inneren Zorn und Drang nach „Gerechtigkeit“ hin.
Mitwirkende:
Lena Schmidtke
Rike Eckermann
Paul Behren
Nico Holonics
Myra Eetgernik
Niklas Kohrt
Merle Wasmuth
Youness Aabbaz
Paul Ahrens
Bruce Woolley
Robert Frank
Shorty Scheumann
Nicolas Sidiropolus
Timo Weisschnur
Oliver Urbanski
Nicholas Mockridge
Monika Oschek
Pamuk Pilavci
Ulrich Blöcher
Frauke Poolman
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Body Sounds

Sendetermine: DLR - Dienstag, 17. Jun 2025 22:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Julian Kämper
Auch unter dem Titel: Was man hört, wenn man Körper hört (Untertitel)
Produktion: DLF 2022, 52 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Philippe Brühl
Ton und Technik: Michael Morawietz
Ton und Technik: Hanna Steger
Inhaltsangabe: „Du solltest mehr auf deinen Körper hören!” - lautet ein Rat, der zum gesundheitlichen Wohlbefinden beitragen soll. Was aber bewirkt es in uns, wenn wir buchstäblich darauf achten, welche Geräusche der menschliche Körper macht? Wie klingt der menschliche Körper? Das interessiert Mediziner sowie Komponistinnen und Klangforscher gleichermaßen. Hier werden Körperklänge - Atem, Pulsschlag, knackende Gelenke - zu akustischen Indikatoren für den gesundheitlichen Zustand; dort wird der Körper mit seinem vielfältigen Geräuschspektrum als Instrument behandelt. Sind die Klänge, die unsere Mitmenschen produzieren, besonders intim, kann das bei uns Hörenden Gefühle von Begehren, Scham oder Ekel auslösen. So entsteht der Eindruck von physischer Nähe und räumlicher Präsenz einer anderen Person, der für Telefonsex genauso essenziell ist wie für das Internet-Phänomen ASMR, wenn mit Geräuschen Wohlgefühle ausgelöst werden sollen. Kann das Körperhören fehlende Zweisamkeit kompensieren und dazu beitragen, sich nie mehr einsam fühlen zu müssen? Wie weit reicht der akustische Einfluss des Körpers?
Mitwirkende:
Nicola Gründel
Wolfgang Rüter
David Vormweg
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