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Die ARD-Hörspieltage 2023 im ZKM-Karlsruhe finden vom 10. bis 12. November statt.

Mehr dazu unter:

www.swr.de/swr2/hoerspiel/ard-hoerspieltage/index.html

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Nicht töten und nicht getötet werden

Sendetermine: DLR - Samstag, 7. Dez 2024 00:05, (angekündigte Länge: 165:00)
DLF - Samstag, 7. Dez 2024 23:05, (angekündigte Länge: 170:00)
Autor(en): Rolf Cantzen
Auch unter dem Titel: Eine Lange Nacht über Deserteure (Untertitel)
Produktion: DLF/DLR 2023, 164 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Philippe Brühl
Ton und Technik: Martin Eichberg
Inhaltsangabe: Was haben Friedrich der Große, Friedrich Schiller, Jaroslav Hašek, Richard von Weizsäcker, Alfred Andersch, Heinz Kluncker und Siegfried Lenz gemeinsam? Sie waren Deserteure, Fahnenflüchtige und flohen aus der Armee. In Kriegen und auch lange Zeit danach galten Deserteure allgemein als Feiglinge, Verräter, Kameradenschweine. Ihre Motive waren sehr unterschiedlich – persönliche, religiöse, politische, ethische oder schlechthin die Angst, getötet zu werden. Die drohenden Strafen waren drastisch: Haftstrafen, Hinrichtungen, bis ins 19. Jahrhundert hinein Spießrutenlaufen. Die Loyalität, die ein Mensch als Soldat dem Staat schuldete, blieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg der Maßstab. Überlebende Deserteure galten in Deutschland bis in die 1990er Jahre hinein als Verräter. Wurden sie im Krieg zu Haftstrafen verurteilt, galten sie als vorbestraft. Die Richter, die sie verurteilt hatten, auch die, die Todesstrafen verhängten, machten im Nachkriegsdeutschland Karriere in Wissenschaft und Politik, während viele Deserteure ihre Desertion verheimlichten. Noch in den Kriegen der Gegenwart werden Deserteure kriminalisiert. Die Lange Nacht folgt den Deserteuren durch die Militär-, Rechts- und Literaturgeschichte, nimmt ihre Motive in den Blick und erörtert den Anspruch des Staates, über das Leben seiner Untertanen zu verfügen.
Mitwirkende:
Bettina Kurth
Timo Weisschnur
Joachim Schönfeld
Inka Löwendorf
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Vom Archiv bis zur Antenne – 20 Jahre RIAS

Sendetermine: DLR - Samstag, 7. Dez 2024 05:05 Teil 1/2, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Hans Rosenthal
Auch unter dem Titel: Ein Zug durch die Gewerke eines Hörfunksenders (Untertitel)
Produktion: RIAS Berlin 1966, ca. 110 Min. (Stereo) - Feature
Inhaltsangabe: Am 9. Februar 1966 sendete der RIAS eine dreieinhalbstündige Sondersendung zum 20-jährigen Bestehen des Senders. Dabei stellte Moderator Hans Rosenthal – damals nur eine von vielen prominenten Stimmen des RIAS – sämtliche Gewerke der Rundfunkanstalt vor – „Vom Archiv bis zur Antenne“. Wir hören, wie man vor knapp 60 Jahren Radio machte und erfahren viel über das Selbstverständnis des Hörfunks im Allgemeinen und des RIAS im Besonderen. Eine Sendung aus einer bzw. über eine Zeit, in der das Radioprogramm noch aus Backöfen und Regenrinnen zu hören war und Liveübertragungen noch „Direktsendungen“ hießen.
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Wir haben Krieg, die Probe fällt aus

Sendetermine: ORF Ö1 - Samstag, 7. Dez 2024 09:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Franziska Sophie Dorau
Auch unter dem Titel: Das Symphonieorchester der Stadt Kyjiw auf der Suche nach einer zweiten Heimat (Untertitel)
Produktion: rbb/ORF 2024, 56 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Franziska Sophie Dorau
Ton: Bodo Pasternak
Ton: Katrin Witt
Inhaltsangabe: April 2022. Das renommierte Symphonieorchester der Stadt Kyjiw bricht zu einer Tournee nach Westeuropa auf. Diese Reise unterscheidet sich von den üblichen Tourneen. Zwei Monate zuvor hat Putins Armee die Ukraine überfallen; ein brutaler Angriff nicht nur auf ukrainisches Territorium, sondern auch auf die Kultur des Landes. Diese bekannt zu machen und zu verteidigen, darum geht es den 75 Orchestermitgliedern auf ihrer Reise. Doch bald wird klar, dass sie nicht in ihre Heimat zurückkehren können. Ihr Probenraum in Kyjiw ist zerstört, Auftritte inmitten der umkämpften Stadt sind undenkbar. Die Reise wird zum Exil. Durch eine Verkettung von Zufällen landen die Symphoniker im thüringischen Gera. Die Stadt stellt ihnen Wohnräume und einen Proberaum zur Verfügung. Die Musiker:innen können zunächst aufatmen. Von hier aus reisen sie in die bedeutendsten Konzertsäle Europas und feiern Erfolge. Doch im Mai 2023 streicht die Stadt Kyjiw die Finanzierung. Den Mitgliedern droht die Auflösung des Orchesters. Für die Männer würde das die Rückkehr in die Ukraine bedeuten, wo sie bei Bedarf eingezogen werden würden. Als dieses Szenario beinahe zur Realität wird, kommt ein unerwartetes Angebot.
Mitwirkende:
Marina Frenk
Tilmar Kuhn
Eva Meckbach
Timo Weisschnur
Franziska Sophie Dorau
Preise / Auszeichnungen: Premios Ondas 2024
Links: Externer Link Homepage von Franziska Dorau
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Intershop - Der Duft des Westens

Sendetermine: MDR Kultur - Samstag, 7. Dez 2024 09:05, (angekündigte Länge: 30:00)
Autor(en): Kathrin Aehnlich
Produktion: MDR 2013, 29 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Andreas Meinetsberger
Ton und Technik: Holger Kliemchen
Regieassistenz: Steffi Mannschatz
Inhaltsangabe: Die Läden lagen versteckt in den Seitenflügeln der Interhotels oder am Ende von Bahnhofshallen. Obwohl es keine Ladenschilder und Auslagen gab, zählten die Waren aus dem "Intershop" zum Objekt der Begierde aller DDR-Bürger und der "Waschmittelkaffeeparfumschokoladengeruch" wurde für viele zum Inbegriff des "Westens". Doch die Zielgruppe der 1962 gegründeten "staatliche Handelsorganisation Intershop" waren nicht DDR- Bürger sondern Transitreisende und Touristen aus dem westlichen Ausland, deren Geld "abgeschöpft" werden sollte und zum Wirtschaftsfaktor wurde. Erst in der Ära Honecker wurden die Intershop-Besuche für DDR Bürger per Änderung der Devisengesetzgebung (Dezember 1973) legal: "Die Läden sind selbstverständlich kein ständiger Begleiter des Sozialismus." (E.H.) Damit wurde die D-Mark endgültig zur "Zweitwährung". Mit der Einführung der Forumschecks (1979) sollten zögerliche Intershop-Kunden gezwungen werden, ihren Valuta-Besitz lange vor einem Einkauf an den Staat abzugeben. In den 1980er-Jahren erreichte der Umsatz in den mittlerweile 380 Intershop-Filialen mehrere Milliarden D-Mark. Nach der Wiedervereinigung war es für viele DDR-Bürger überraschend, dass sich der "Intershop-Geruch" in keinem der Läden auf der anderen Seite der Mauer wiederfand.
Mitwirkende:
Frauke Poolman
Thomas Stecher
Links: Externer Link Homepage von Kathrin Aehnlich
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Von Träumern, Spinnern, Außenseitern

Sendetermine: WDR 3 - Samstag, 7. Dez 2024 12:04, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Gisa Funck
Auch unter dem Titel: Die Meisterzählerin Adelheid Duvanel (Untertitel)
Produktion: SWR 2024, 55 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Felicitas Ott
Ton und Technik: Sabine Klunzinger
Ton und Technik: Boris Kellenbenz
Inhaltsangabe: Wer war Adelheid Duvanel? In Deutschland kennt man diese Schweizer Autorin kaum noch. Zu Unrecht, denn zu Lebzeiten wurde sie mit Literaturgrößen wie Robert Walser oder Franz Kafka verglichen. Das lag vor allem am eigenwilligen Blick, mit dem Duvanel über sogenannte Verliererfiguren schrieb. Drogenabhängige, Vereinsamte, Schwerkranke, überforderte Mütter und verwahrloste Kinder spielen in ihren kurzen Erzählungen oft die Hauptrolle. Also Menschen mit eigentlich traurigen Schicksalen. Nur, dass sich das bei Duvanel ganz anders liest. Eine Spurensuche in ihrer Heimatstadt Basel, wo die Autorin 1996 verstarb.
Mitwirkende:
Zitatorin Katharina Hauter
Erzählerin Antonia Mohr
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Wegschließen, Wegsehen, Weghören

Sendetermine: BR 2 - Samstag, 7. Dez 2024 13:05, (angekündigte Länge: 55:00)
RB 2 - Samstag, 7. Dez 2024 18:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Mohamed Amjahid
Auch unter dem Titel: Doku über Rassismus im deutschen Justizvollzug (Untertitel)
Produktion: SWR 2024, 52 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Ulrich Lampen
Ton und Technik: Andreas Völzing
Ton und Technik: John Krol
Ton und Technik: Martin Scholz
Inhaltsangabe: In den vergangenen Jahren wurde in Deutschland intensiv über strukturellen Rassismus diskutiert, doch wie ergeht es Betroffenen in Gefängnissen? Diese Frage stellt das Feature und sucht Antworten im deutschen Gefängnissystem. Schnell wird klar, dass es äußerst schwierig ist, hinter die hohen Mauern zu blicken. Zur Lage von Minderheiten im Justizvollzug herrscht ein großes „Dunkelfeld“, wie es in der Kriminologie heißt. Die mehr als einjährige Recherche des Autors nähert sich dem Thema über Gespräche mit aktuellen und ehemaligen Insassen, politischen Verantwortlichen sowie Stimmen aus Wissenschaft und dem Justizvollzugssystem.
Ein ehemaliger Insasse, der sich mittlerweile als Gewerkschaftler für andere Gefangene engagiert, beschreibt den Umgang mit Rassismus im Knast wie folgt: “Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen”. Zahlreiche aktuelle Fälle illustrieren schockierende Verhältnisse für People of Color, Muslime oder Gefangene mit ausländischen Staatsbürgerschaften. Zeugen berichten von verbaler und physischer Gewalt, Demütigungen und ungleichen Chancen bei der Resozialisierung nach der Haft. Wenige wollen offen darüber sprechen, deshalb rückt das Feature die Vergessenen hinter Gittern ins Rampenlicht. Schließlich sollen aus Insassen am Ende ihrer Haft wieder freie, gesetzestreue Bürger und Bürgerinnen werden.
Mitwirkende:
Isabel Demey
Elisa Taggert
Dominik Eisele
Mohamed Amjahid
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Die Kryptoqueen - Ruja Ignatova und ihr Milliarden-Betrug

Sendetermine: WDR 5 - Samstag, 7. Dez 2024 13:30 Teil 1/4 (Ursendung) , (angekündigte Länge: 30:00)
Autor(en): Adrian Breda
Johan Mirbach
Auch unter dem Titel: Dame im Endspiel (1. Teil)
Flugzeug ohne Flügel (2. Teil)
Der Weg nach Wembley (3. Teil)
Königin ohne Krone (4. Teil)
Produktion: WDR 2024, 124 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Nikolai von Koslowski
Inhaltsangabe: Sie hat schnelles Geld versprochen und ein Milliardenloch hinterlassen: Ruja Ignatova, die Kryptoqueen. Mit Onecoin schuf sie ein gigantisches Schneeballsystem, in das sie Millionen von Investoren lockte. Johan von Mirbach erzählt in diesem Podcast von Rujas steilem Aufstieg, ihrem dramatischen Fall und ihrem mysteriösen Verschwinden. Tauche ein in diesen packenden Finanzkrimi über eine der größten Schwindlerinnen des Jahrhunderts.
Teil (1/4) Königin ohne Krone: Bevor Ruja Ignatova zur Kryptoqueen wurde, lebte sie den deutschen Bildungstraum: Von der Einwanderertochter zur Überfliegerin. Gymnasium im beschaulichen Schwarzwald, Jurastudium, Unternemensberatung. Um zu verstehen, wie Ruja Ignatova zur Kryptoqueen wurde, reisen wir in ihre Vergangenheitt. In ihrem Heimatort Schramberg im Schwarzwald zeigt sich: Die falsche Kryptowährung war nicht ihr erster Betrug.
Teil (2/4) Der Weg nach Wembley: Ruja hat kein Geld, aber endlich eine Idee, wie sie reich werden kann – und zwar eine geniale Idee! Sie findet Weggefährten, die sie unterstützen und begleiten. Aber: Schafft Ruja es auch, ihren Traum vom Reichtum wirklich wahr zu machen?
Teil (3/4) Flugzeug ohne Flügel: Kritiker von Onecoin treten auf den Plan. Sie setzen Ruja unter Druck und bedrohen ihren Traum vom Reichtum. Behörden werden aufmerksam auf sie. Doch Ruja hat Kontakte, bezahlt, schmiert, verklagt, damit sie ihre Ruhe hat. Denn ihren Reichtum lässt sie sich nicht so einfach nehmen.
Teil (4/4) Dame im Endspiel: Ruja ist am Ziel! Sie ist reich – aber hat extrem viele Feinde. Und ihren Freunden wird sie unangenehm. Behörden machen Druck. Doch alle wollen an ihren Reichtum. Gab es einen Plan, sie zur Seite zu schaffen? Oder steckt sie selbst hinter dem Geheimnis ihres Verschwindens?
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Wie es mit der Suche nach Ruja Ignatova weiterging, erfahrt ihr in der TV Doku „Die Kryptoqueen – die Jagd“ in der ARD Mediathek: https://1.ard.de/kryptoqueendiejagd
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Einsteins Fragment

Sendetermine: ORF Ö1 - Samstag, 7. Dez 2024 14:00, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Friedrich Bestenreiner
Produktion: ORF 2010, 53 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Harald Krewer
Tongestaltung: Stefan Wirtitsch
Tongestaltung: Anna Kuncio
Hospitanz: Michaela Hinterleitner
Regieassistenz: Fritz Oberhofer
Inhaltsangabe: In einem Trödelladen findet der Physiker und Mathematiker Chris Jordan zufällig ein altes, abgespieltes Tonband. Darauf: die Stimme von Albert Einstein, der komplizierte Zahlenkolonnen rezitiert. Exakte Computeranalysen ergeben schließlich, dass Einstein offenbar auf eine Art Matrix gestoßen ist, mit Hilfe derer der Zufall außer Kraft gesetzt und die Zukunft vorhergesagt werden kann. Als die amerikanische Regierung sich für "Einsteins Fragment" zu interessieren beginnt, kommt eine Lawine ins Rollen. Eine Lawine, die am Ende auch den Forscher unter sich begräbt ...
Mitwirkende:
Greta Wise, Mrs President der Diamond Foundation Elisabeth Orth
Chris Jordan, Physiker, Mathematiker und Philosoph Karl Markovics
Jakob Zerwanitzer, Altwarenhändler Peter Fröhlich
Lucky Lussinda Katharina Lorenz
Tonio Malone, Casinobetreiber Jörg Ratjen
Daniel Shapiro, Berater des US-Präsidenten Johannes Zeiler
Kommentator Toni Slama
Albert Einstein Friedrich Bestenreiner
Pfarrer Eduard Wildner
Kind Alberta von Poelnitz
Mutter Christiane von Poelnitz
Computerstimme Matthias Lühn
1. Studentin Franziska Hackl
2. Studentin Silvia Meisterle
1. Student Moritz Vierboom
2. Student Florian Köhler
Tonbandstimme von Jacques Monod Christian Fillitz
Tonbandstimme von Gary Zukav Paul Brennan
Tonbandstimme von John Wheeler Joe Remick
Taubstummer Amokläufer Fritz Oberhofer
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Kurswagen nach Triest

Sendetermine: HR 2 - Samstag, 7. Dez 2024 14:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Hans Werner Richter
Produktion: hr 1953, 52 Min. (Mono) - Feature
Inhaltsangabe: Im Jahr 1953 reist der Schriftsteller Hans Werner Richter mit einem Kurswagen der Bahn quer durch Europa nach Triest. Eine Stadt, die historisch multi-national, multi-kulturell, multi-lingual geprägt ist – man spricht italienisch, deutsch, jugoslawisch. In dieser Stadt, die nach 1945 in zwei Zonen aufgeteilt ist und von den Alliierten und von Jugoslawien besetzt wird, sucht er nach politischen Zukunftsperspektiven.
Hans Werner Richter schafft intensive Stimmungsbilder von der Stadt am Meer und ihren Menschen. Er spricht mit Vertretern der Besatzungsmächte und der verschiedenen politischen Parteien und schafft damit einen tiefen Einblick in die politische Situation einer Stadt, deren Bürger um die Zugehörigkeit zu Italien oder zu Jugoslawien ringen.
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Schloss Einstein

Sendetermine: RBB Radio3 - Samstag, 7. Dez 2024 16:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Shalin Rogall
Auch unter dem Titel: Die Stars von früher packen aus (Untertitel)
Produktion: Studio JOT / rbb 2024, Min. (Stereo) - Feature
Regie: Roman Ruthardt
Inhaltsangabe: Es gibt eine deutsche Kinderfernsehserie, die vor allem die Millennials richtig geprägt hat: Schloss Einstein! Unsere Autorin Shalin Rogall hat jahrelang in der Serie mitgespielt und erzählt jetzt in zwei Deep Doku-Folgen was damals hinter den Kulissen wirklich passiert ist. Sie trifft verschollen geglaubte Stars und will vor allem wissen: Warum hat diese Potsdamer Internatsserie so viele Menschen beeinflusst?
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Geraubte Haut

Sendetermine: WDR 5 - Samstag, 7. Dez 2024 17:04, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Pati Blasco
Auch unter dem Titel: La piel desnuda (Originaltitel)
Produktion: WDR 2013, 54 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Genre(s): Krimi
Regie: Claudia Johanna Leist
Bearbeitung: Felipe Pozo
Regieassistenz: Oliver Metz
Technische Realisation: Gertrudt Melcher
Technische Realisation: Mechthild Austermann
Dramaturgie: Ursula Schregel
Übersetzung: Sabine Giersberg
Inhaltsangabe: Auf dem Nachhauseweg fährt der Schriftsteller Angel im angetrunkenen Zustand in der Nähe seiner Wohnung eine junge Frau an und begeht Fahrerflucht.
Von Gewissensbissen gequält kehrt er noch einmal zu Fuß an den Tatort zurück. Als der verständigte Krankenwagen eintrifft, befindet sich Sofia bereits im Koma und wird in die nächstgelegene Intensivstation eingeliefert. Angel wird von ihrem Familienclan mehr und mehr vereinnahmt und als ihr Lebensretter gefeiert. Die Familie geht davon aus, dass der Unfall kein wirklicher Unfall war, sondern Sofia Opfer eines Anschlags geworden ist. Denn mit ihrer engagierten Arbeit für eine spanische Menschenrechtsorganisation war sie in das Visier spanisch-marokkanischer Schlepperbanden geraten. Angel gerät in eine fatale Situation, als er von einem Unbekannten mit der Tatsache konfrontiert wird, bei der Fahrerflucht beobachtet worden zu sein, und man versucht, wichtige Unterlagen aus Sofias Umfeld von ihm zu erpressen.
Mitwirkende:
Ángel Hans Kremer
Ana Tanja Schleiff
Tomás Jens Harzer
Jaime Reiner Schöne
Pastora Martos Mechthild Großmann
Sofia Nora von Waldstätten
Irene Caroline Schreiber
Milagros Susanne Barth
Der Rothaarige Albert Kitzl
Lua Karla Laubach
Arzt Hans Holzbecher
Sanitäter Gregor Höppner
Aurora Laura Maire
Abel Matthias Redlhammer
Taxifahrer Mohammad-Ali Behboudi
Passantin Biggi Wanninger
Kellner Stefan Cordes
Paca Regine Schröder
Afrikanerin Aurelie Thepaut
Afrikaner Warsama Guled
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Gedankenverbrechen in Belarus

Sendetermine: DLR - Samstag, 7. Dez 2024 18:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Inga Lizengevic
Auch unter dem Titel: Wenn Dystopien lebendig werden (Untertitel)
Belarus: (Über-)leben in einer Diktatur (alternativer Hörspieltitel)
Produktion: DLR 2022, 55 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Inga Lizengevic
Ton: Jean-Boris Szymczak
Regieassistenz: Stefanie Heim
Inhaltsangabe: Inga Lizengevic wurde in Russland geboren und ist in Belarus, Russland und der Ukraine aufgewachsen. Sie studierte Theaterkunst an der Akademie der Künste in Minsk. DAAD-Stipendien brachten sie an die Fakultät für Theaterwissenschaft der Humboldt-Universität Berlin und zum Graduierten-Kolleg „Körperinszenierungen“ der Freien Universität Berlin. Inga Lizengevic lebt in Berlin und arbeitet seit 2016 auch als Hörfunkautorin. Zuletzt: „Babys für die Welt − Das Geschäft mit ukrainischen Leihmüttern“ (Deutschlandfunk 2022).
Mitwirkende:
Franz Hartwig
Andreas Döhler
Elvis Clausen
Catherine Stoyan
Daniel Sellier
Inka Löwendorf
Yuri Förster
Svenja Liesau
Hansa Czypionka
Anastasia Gubareva
Konstantin Bez
Inga Lizengevic
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Wegschließen, Wegsehen, Weghören

Sendetermine: BR 2 - Samstag, 7. Dez 2024 13:05, (angekündigte Länge: 55:00)
RB 2 - Samstag, 7. Dez 2024 18:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Mohamed Amjahid
Auch unter dem Titel: Doku über Rassismus im deutschen Justizvollzug (Untertitel)
Produktion: SWR 2024, 52 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Ulrich Lampen
Ton und Technik: Andreas Völzing
Ton und Technik: John Krol
Ton und Technik: Martin Scholz
Inhaltsangabe: In den vergangenen Jahren wurde in Deutschland intensiv über strukturellen Rassismus diskutiert, doch wie ergeht es Betroffenen in Gefängnissen? Diese Frage stellt das Feature und sucht Antworten im deutschen Gefängnissystem. Schnell wird klar, dass es äußerst schwierig ist, hinter die hohen Mauern zu blicken. Zur Lage von Minderheiten im Justizvollzug herrscht ein großes „Dunkelfeld“, wie es in der Kriminologie heißt. Die mehr als einjährige Recherche des Autors nähert sich dem Thema über Gespräche mit aktuellen und ehemaligen Insassen, politischen Verantwortlichen sowie Stimmen aus Wissenschaft und dem Justizvollzugssystem.
Ein ehemaliger Insasse, der sich mittlerweile als Gewerkschaftler für andere Gefangene engagiert, beschreibt den Umgang mit Rassismus im Knast wie folgt: “Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen”. Zahlreiche aktuelle Fälle illustrieren schockierende Verhältnisse für People of Color, Muslime oder Gefangene mit ausländischen Staatsbürgerschaften. Zeugen berichten von verbaler und physischer Gewalt, Demütigungen und ungleichen Chancen bei der Resozialisierung nach der Haft. Wenige wollen offen darüber sprechen, deshalb rückt das Feature die Vergessenen hinter Gittern ins Rampenlicht. Schließlich sollen aus Insassen am Ende ihrer Haft wieder freie, gesetzestreue Bürger und Bürgerinnen werden.
Mitwirkende:
Isabel Demey
Elisa Taggert
Dominik Eisele
Mohamed Amjahid
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Früchte des Zorns

Sendetermine: NDR Kultur - Samstag, 7. Dez 2024 18:05 Teil 4/6 (Ursendung) , (angekündigte Länge: 115:00)
Autor(en): John Steinbeck
Auch unter dem Titel: The Grapes of Wrath (Roman)
Produktion: NDR 2024, ca. 690 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Regie: Christiane Ohaus
Bearbeitung: Christiane Ohaus
Komponist(en): Stefanie Nilles
Thomas Deakin
Übersetzung: Klaus Lambrecht
Inhaltsangabe: „The Grapes of Wrath“ - „Früchte des Zorns“ nannte John Steinbeck seinen am 14. April 1939 erschienenen Roman, der eine aufrüttelnde Reise in die sozialen Abgründe Amerikas zur Zeit der Großen Depression und Wirtschaftskrise beschrieb. Das Buch stürmte die Bestsellerlisten und wurde bis heute mehr als 15 Millionen Mal verkauft. Grundlage war seine Reportage-Serie über das Schicksal der Wanderarbeiter auf kalifornischen Obstplantagen in der Mitte der 1930er Jahre. Nach Dürre und Missernten zogen die Farmer Oklahomas zu hunderttausenden heimat- und mittellos über die Route 66 in den vermeintlich goldenen Westen. Im Zentrum Steinbecks Geschichte: Tom Joad und dessen Familie.
Mitwirkende:
Burghart Klaußner
Patrick Güldenberg
Johanna Gastdorf
Rainer Bock
Tom Scherer
Wolfgang Michael
Linn Reusse
Hedi Kriegeskotte
Wolf-Dietrich Sprenger
Gustav-Peter Wöhler
Werner Wölbern
Astrid Meyerfeldt
Barbara Nüsse
u.a.
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Der Mann, der Hunde liebte

Sendetermine: SWR Kultur - Samstag, 7. Dez 2024 19:04 Teil 3/3 (Ursendung) , (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Leonardo Padura
Produktion: SWR 2024, 164 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Genre(s): Krimi
Regie: Mark Ginzler
Bearbeitung: Uta-Maria Heim
Komponist(en): Lukas Fretz
Ton und Technik: Andreas Völzing
Ton und Technik: Sonja Röder
Ton und Technik: John Krol
Regieassistenz: Martin Bunz
Besetzung: Sylvia Böttcher
Dramaturgie: Uta-Maria Heim
Übersetzung: Hans-Joachim Hartstein
Inhaltsangabe: Der kubanische Schriftsteller Iván entwirft die Doppelbiografie zweier Revolutionäre: Der eine ist der legendäre Leo Trotzki, der andere sein Mörder, Ramón Mercader. Als Iváns Frau stirbt, traut er sich, von dem, was 19 Jahre zuvor passiert ist, zu berichten.
1977 hat er einen rätselhaften Unbekannten getroffen, der mit seinen Windhunden am Strand von Havanna spazieren ging. Nach der Erzählung von Raymond Chandler nennt er ihn den "Mann, der Hunde liebte". Im Zentrum stehen die Schauplätze der scheiternden Weltrevolution: der Spanische Bürgerkrieg, die stalinistischen Schauprozesse in Moskau.
"Tötet ihn nicht! Dieser Mann muss reden", rief der schwerverwundete Trotzki seinen Leibwächtern zu, als sie sich auf den Attentäter stürzten. Ramón Mercader hatte den Revolutionär mit einem Eispickel angegriffen. Am Tag darauf starb Trotzki.
Ein rätselhafter Mann, der mit seinen beiden Windhunden am Strand spazieren geht, erzählt dem kubanischen Schriftsteller Iván die Geschichte des Trotzki-Mörders.
Doch woher kennt dieser Unbekannte all die Facetten aus Mercaders Leben? Bevor Trotzki 1940 in Coyoacán ermordet wird, verliebt er sich in die Künstlerin Frida Kahlo. Hätte sie ihn retten können?
Leo Trotzki wird am 21. August 1940 in Coyoacán, Mexiko, mit einem Eispickel erschlagen. Sein Mörder Ramón Mercader überlebt ihn um fast 4 Jahrzehnte. Mit 65 Jahren stirbt der Agent des sowjetischen Geheimdienstes an Krebs. Ist er das Opfer von radioaktiver Verseuchung?
Der kubanische Autor Iván kann nicht alle Geheimnisse aufdecken, die sich um Trotzki und seinen Attentäter ranken. Dennoch gelingt ihm als Erzähler ein faszinierendes Doppelporträt zweier sehr unterschiedlicher Revolutionäre. Und Leonardo Padura ein erschütterndes Panorama der gescheiterten Weltrevolutionen des 20. Jahrhunderts.
Mitwirkende:
Matthias Bundschuh
Werner Wölbern
Catrin Striebeck
Thomas Sarbacher
Christiane Rossbach
Isabella Bartdorff
Lion-Russell Baumann
Jannik Görger
Janna Horstmann
Boris Koneczny
Felix von Manteuffel
Florian von Manteuffel
Sebastian Mirow
Gunnar Schmidt
Felix Strobel
Anne Müller
Robert Besta
Matthias Leja
Stefanie Machatsch
Gabor Bieder
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Die kleine Hexe

Sendetermine: WDR 5 - Samstag, 7. Dez 2024 19:04 Teil 1/2 (gekürzt) , (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Otfried Preußler
Auch unter dem Titel: Heia, Walpurgisnacht (1. Teil)
Gute Taten (2. Teil)
Herbst- und Winterhexerei (3. Teil)
Der größte Streich (4. Teil)
Produktion: WDR 2007, 128 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Genre(s): Kinderhörspiel
Regie: Annette Kurth
Bearbeitung: Ingeborg Tröndle
Komponist(en): Ingfried Hoffmann
Dramaturgie: Ulla Illerhaus
Technische Realisation: Theresia Singer
Regieassistenz: Oliver Metz
Inhaltsangabe: Die kleine Hexe ist erst 127 Jahre alt und wird deshalb von den großen Hexen nicht für voll genommen. Mit 127 Jahren sind Hexen auch noch viel zu jung, um bei der alljährlichen Walpurgisnacht mitzufeiern. Aber die kleine Hexe möchte gerne und mischt sich heimlich unter die großen Hexen. Leider wird sie dabei von der fiesen Muhme Rumpumpel entdeckt und vor Gericht gestellt. Das Urteil: Die kleine Hexe muss ein Jahr lang beweisen, dass sie eine "gute" Hexe ist. Erst, wenn sie diese Aufgabe bewältigt hat, darf sie die Walpurgisnacht mitfeiern.
Mitwirkende:
Kleine Hexe Laura Maire
Abraxas Jens Wawrczeck
Hexen Gisela Trowe
Hexen Regina Lemnitz
Hexen Barbara Ratthey
Hexen Bettina Engelhardt
Hexen Gisela Claudius
Holzweiber Sigrid Bode
Holzweiber Nina Danzeisen
Holzweiber Isis Krüger
Maroni-Mann Peer Augustinski
Pfefferkorn Ernst August Schepmann
Förster Thomas Lang
Dachdecker Ludger Burmann
Dachdecker-Frau Frauke Poolman
Kutscher Walter Gontermann
Martina Groß
Johanna Burg
Nina Hassler
Luca Kemmer
Luzie Kurth
Horst Mendroch
Lukas Schreiber
Celine Vogt
Max von der Groeben
Tom Zahner
Erzähler Andreas Pietschmann
Links: Externer Link Homepage Otfried Preußler
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Gut gemacht - noch mehr gemacht - nichts mehr gemacht

Sendetermine: WDR 3 - Samstag, 7. Dez 2024 19:04, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Michael Stauffer
Produktion: WDR 2008, 52 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Michael Stauffer
Komponist(en): Joke Lanz
Technische Realisation: Karl Atteln
Inhaltsangabe: Workaholismus, Burnout Syndrom, Manager-Krankheit. Arbeit ist heute ein knappes und begehrtes Gut. Und die, die sie haben, können meist gar nicht genug von ihr bekommen. Aber wie bei allen Dingen ist der exzessive Gebrauch auch hier abträglich - denn die unerwünschten Nebenwirkungen sind enorm. Ein Workaholic im Endstadium schafft gar nichts mehr, auch nicht seine Arbeit. "Gut gemacht, noch mehr gemacht, nichts mehr gemacht" begibt sich ins Hamsterrad von Dauerstress, Entscheidungsdruck, Effizienzsteigerung. Und steigt daraus benommen aus mit Arbeitsdemenz, Schwindelgefühlen und posthalluzinogenen Wahrnehmungsstörungen.
Klingt wie eine Droge - und ist auch eine. Was passiert, wenn man immer weiter macht? Und was würde passieren, wenn man plötzlich einfach aufhörte? Ein Hörspiel nach einer wahren Begebenheit, die gerade im Büro nebenan stattfindet.
Mitwirkende:
Vanessa Stern
Christian Ahlers
Urs Jucker
Christiane Gross
Stefanie Frauwallner
Ragna Guderian
Gregor Sandner
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Zerbriggen

Sendetermine: SRF 2 - Samstag, 7. Dez 2024 20:00, (angekündigte Länge: 58:00)
Autor(en): Sebastian Goy
Produktion: DRS 1977, 59 Min. () -
Regie: Amido Hoffmann
Komponist(en): Amido Hoffmann
Tontechnik: Helmut Dimmig
Inhaltsangabe: Krimi im Schulumfeld. Ein junger Lehrer ist verschwunden. Kriminalkommissar Liesegang erhält den Auftrag herauszufinden, was los ist. Dem stinkt das ganz gewaltig, versaut ihm der wenig spannende Fall doch den heiss ersehnten Mallorca-Urlaub.
Doch nach und nach ziehen ihn die widersprüchlichen Zeugenaussagen zu Zerbriggen – so der Name des Vermissten – in den Bann. Von der einen Seite wird er als miserabler Lehrer beschrieben, der unzuverlässig seinem Dienst nachging und sich in den Betrieb nicht einpassen konnte. Von anderen hingegen als ambitionierter und leidenschaftlicher Pädagoge und Gewerkschafter, der sich den verkrusteten Lehrmethoden seiner Zeit nicht anpassen wollte. Reichen diese Widersprüche aber, um ein Verbrechen zu gebären? Oder haben sie Zerbriggen zerrissen und eine menschliche Tragödie in Gang gesetzt? Liesegang ermittelt.
Und das ist ein grosses Glück fürs Publikum, denn Horst-Christian Beckmann spielt den selbst eher unangepassten Kriminalkommissar mit liebenswerter Verve und Schlauheit. Freude macht dieses Hörspiel aber vor allem durch die Schreibart des deutschen Autors Sebastian Goy, die mit den Erzählmitteln des Hörspiels virtuos und unterhaltsam umgeht. Das kommt nicht von ungefähr: Als langjähriger Rundfunkredakteur beim SFB (Sender Freies Berlin) ist Sebastian Goy mit der Gattung bestens vertraut. Neben seinem belletristischen Werk hat er über 100 Hörspiele geschrieben, die von SRF und vielen deutschen Rundfunkanstalten produziert wurden. Da er zudem als Lehrer arbeitete, ist "Zerbriggen" ein Kriminalhörspiel mit fundierter Kenntnis des Milieus.
Mitwirkende:
Liesegang, Kriminalkommissar Horst-Christian Beckmann
Kurzmeier, sein Assistent Klaus Seidel
Liesegangs Frau Maria-Magdalena Thiesing
Peiler, Oberkriminalrat Alfons Hofmann
Taxifahrer Rainer zur Linde
Vermieterin Barbara Giesecke
(Auerhuhn, Oberstudiendirektor Joachim Ernst
Anwalt Zerbriggens Siegfried Meissner
Kutter, Seminarlehrer Günter Gube
Elternbeiratsvorsitzender Wolfgang Hiller
Elternbeirat Karlheinz Heidecker
Schneemilch, Fachberater Michael Schacht
Professor A., Gutachter Hans Heine
Professor C., Gutachter Hansheinz Moser
Mutter Zerbriggens Angela Matusch
Dr. S., Fachdidaktiker Klaus Hirche
Stimme Alf Breithen
Amélia Sternowsky Eleonore Bürcher
Ihre Kinder Dorothea Sidow und Katja Marbet
Professor R. Hans Günther Müller
Lehrerin Renate Müller
Lehrer Peter Hasslinger
Links: Externer Link Homepage Sebastian Goy
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Silberstrahl

Sendetermine: BR 2 - Samstag, 7. Dez 2024 20:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Arthur Conan Doyle
Auch unter dem Titel: The Adventure of Silver Blaze (Erzählung (engl. Originaltitel))
Produktion: BR 1963, 43 Min. (Mono) - Bearbeitung Literatur
Genre(s): Krimi
Regie: Heinz-Günter Stamm
Bearbeitung: Michael Hardwick
Komponist(en): Peter Zwetkoff
Ton: Hans Greb
Schnitt: Sybille Röhr
Übersetzung: Ruth von Marcard
John Lackland
Inhaltsangabe: Der Meisterdetektiv Sherlock Holmes bekommt es mit den Machenschaften in einer urbritischen Institution zu tun, dem Pferderennsport. «Silberstrahl», der grosse Favorit für den Wessex-Pokal, ist spurlos verschwunden, und sein Trainer wurde ermordet.
Mitwirkende:
Sherlock Holmes Peter Pasetti
Dr. Watson Klaus Behrendt
Colonel Ross Horst Tappert
Inspektor Gregory Anton Reimer
Mrs. Straker Eva L'Arronge
Fitzroy Simpson Benno Sterzenbach
Doris Baxter Lore Eberhard
Silas Brown Wolfgang Dörich
Ned Hunter Fritz Wepper
Jack, 1. Junge Michael Block
Charlie, 2. Junge Reiner Hoffmann
3. Junge Elmar Wepper
Dawson Horst Sachtleben
Alexander Malachovsky
Erwin Wachsmuth
Rudolf Neumann
Marlies Compère
Christl Schmid
Michael Schanze
Sabine Schroth
Hans Eichleiter
Richard Seulen
Senta Bonneval
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Die Rassistin

Sendetermine: DLF - Samstag, 7. Dez 2024 20:05 Teil 1/6, (angekündigte Länge: 40:00)
DLF - Samstag, 7. Dez 2024 20:40 Teil 2/6, (angekündigte Länge: 40:00)
DLF - Samstag, 7. Dez 2024 21:20 Teil 3/6, (angekündigte Länge: 40:00)
Autor(en): Jana Scheerer
Produktion: MDR 2024, 156 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Genre(s): Lesung
Regie: Steffen Moratz
Ton und Schnitt: Christian Grund
Ton und Schnitt: Holger König
Regieassistenz: Gabriel Wörfel
Inhaltsangabe: Nora Rischer sitzt im Behandlungsstuhl einer Kinderwunschpraxis, als eine E-Mail sie erreicht: "Rassistischer Vorfall an unserer Universität". Sie stutzt: Ist da etwa ihr eigenes Seminar gemeint? Eine innere Anklage beginnt: Hat sie sich als Dozentin tatsächlich rassistisch verhalten? Soll sie sich entschuldigen? Und weshalb? Wird sie jetzt gecancelt, obwohl sie kein alter weißer Mann ist, sondern eine queere Frau, die sich bislang für linksliberal gehalten hat?
1. Teil Uni-Dozentin Nora Rischer sitzt bei ihrer Gynäkologin, als sie in einer Mail von einem Rassismusvorwurf an ihrer Uni liest. Er scheint sie selbst zu betreffen, und sie durchforstet ihr Gedächtnis. Was ist passiert?
2. Teil In ihrem Kopf wird Nora Rischers Biografie auf rassistische Situationen hin geprüft. Ein Journalist meldet sich und fragt nach ihrer Meinung zum "Vorfall", der bereits die Grenzen der Uni verlassen zu haben scheint.
3. Teil Rischer erinnert sich an eigene Diskriminierungserfahrungen als lesbische Frau und gelangt so eine Grübel-Ebene tiefer. Hat sie das Lachen der Studierenden nicht kommentiert, weil sie generell nicht gern widerspricht?
4. Teil Direktor Baldauf will Uni-intern ermitteln. Erinnert sich Rischer wirklich an alle Details? Da ihre Ärztin sie in der Praxis vergessen und eingeschlossen hat, wird es knapp mit der Institutsratssitzung.
5. Teil Rischers denkt an ihre Kindheit. Wo hat sie sich schuldig gemacht? Als sie auf einen rassistischen Kommentar ihrer Lehrerin nicht reagiert? Als sie bei einem Fußballspiel Käsespieße mit Nationalflaggen verteilt hat?
6. Teil Rischer beschreibt die Erinnerung an einen Übergriff in ihrer Kindheit, diese aber wird angezweifelt. Ein Studierender schildert eine Rassismuserfahrung. Auf dem Weg zur Uni formuliert Rischer eine Entschuldigung.
Expertenkommentar: Die Begründung der Jury

Liegt eine lesbische Cis-Frau, Unidozentin für Soziolinguistik, im Untersuchungsstuhl einer Kinderwunschpraxis und erhält auf dem Handy die auf sozialen Medien sich ausbreitende Mitteilung eines rassistischen Vorfalles in ihrem Institut. Wurden nicht jüngst in einer ihrer Lehrveranstaltungen drei chinesische Studierende nach deren Referat wegen des unverständlichen Deutschs von einem Kommilitonen harsch kritisiert, und sie als Dozentin war im Sinne der Correctness nicht entschieden genug eingeschritten?

Das reicht für einen Sturz in die Abgründe von Angst und Verzweiflung, in die das politische Über-Ich sie stößt. Das Drama der begabten Akademikerin kann beginnen. Ausgetragen wird es von einem Chor innerer Stimmen. Immer neue Mitteilungen ploppen auf und treiben die Gewissensturbulenzen an, gepfeffert durch die Ungewissheit, wann die namentliche Nennung der verantwortlichen Lehrperson endlich zur öffentlichen Verurteilung führt. Denn bis jetzt ist nur vom Vergehen selbst die Rede. Im persönlichen Ringen der Protagonistin mit sich selbst wird die kritische Gegenwartsphilosophie von Antirassismus, -sexismus, -klassismus, die Lehre von der Repression gegenüber Gender- und sexueller Identitäten durchdekliniert. Ihre Werte sind wichtig und unverzichtbar. Umso schmerzhafter treffen Vorwurf und Selbstvorwurf.

Aber die deutsche Autorin Jana Scheerer fiktionalisiert auf einer Metaebene auch noch die Erzählsituation ihres zuerst als Roman erschienenen Textes, der sich allerdings als Hörspielvorlage enorm eignet: Sie erfindet einen Schriftstellerkollegen, der ihr das Material des Projektes abnimmt und zu einem Ganzen verarbeitet, weil sie sich damit überfordert fühle. Damit kann sie die Empörung des Zeitgeistchors darüber lostreten, dass sich ein Mann, wenn auch schwul, anmaßt, die Befindlichkeit einer Frau im gynäkologischen Ambiente zu beschreiben.

Und das trifft einen zentralen Nerv des Themas: Zugestandenermaßen unerlässlich ist der kritische Filter, der prüft, wer in welcher Lebenssituation zu oder über wen in welcher anderen Lebenssituation was sagt oder predigt. Aber verabsolutiert und als Waffe eingesetzt, zerschneidet dieses Kriterium jegliche Gemeinsamkeit von Kommunikation und Empathie, zerstört die Spontaneität des Zusammenlebens und ersetzt letzteres durch die Machtkämpfe eines gesellschaftssprengenden Betroffenheitstribalismus’. Es terrorisiert, wie die Produktion eindrücklich aufzeigt. Dabei wird nur allzu schnell aus Antirassismus ein Gegenrassismus, herkömmliche Identitätsformen werden unter Generalverdacht gestellt und mit ewigem Erklärungsbedarf belegt, und dies in einer scheinsanften Sprache („ich finde es schwierig, dass…“, „ich fühle mich unwohl“); diese liegt über einer gehörigen Portion autoritärer, zensorischer Wut wie Raureif über einer Landschaft und erinnert an die repressive Liebenswürdigkeit religiös christlicher Diskurse.

Der dialogische Prozess in Scheerers Werk ist sprachlich so scharf, das sprechende Ensemble mit Luise Wolfram in der Hauptrolle so präzise und die schmucklos elegante Regie von Steffen Moratz so tadellos im Timing, dass man als Jury die Hörpflicht vergisst und sich die ganze Serie in einem Mal hineinzieht. Man will es wissen – und wird am Schluss auch noch überrascht. Darum wählen wir Jana Scheerers sechsteilige Serie zum Hörspiel des Monats
September 2024.
Mitwirkende:
Luise Wolfram
Lisa Hrdina
Frauke Poolman
Nora Schulte
Gisa Flake
Oliver Kraushaar
Leonard Scheicher
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats 9 2024
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Die Rassistin

Sendetermine: DLF - Samstag, 7. Dez 2024 20:05 Teil 1/6, (angekündigte Länge: 40:00)
DLF - Samstag, 7. Dez 2024 20:40 Teil 2/6, (angekündigte Länge: 40:00)
DLF - Samstag, 7. Dez 2024 21:20 Teil 3/6, (angekündigte Länge: 40:00)
Autor(en): Jana Scheerer
Produktion: MDR 2024, 156 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Genre(s): Lesung
Regie: Steffen Moratz
Ton und Schnitt: Christian Grund
Ton und Schnitt: Holger König
Regieassistenz: Gabriel Wörfel
Inhaltsangabe: Nora Rischer sitzt im Behandlungsstuhl einer Kinderwunschpraxis, als eine E-Mail sie erreicht: "Rassistischer Vorfall an unserer Universität". Sie stutzt: Ist da etwa ihr eigenes Seminar gemeint? Eine innere Anklage beginnt: Hat sie sich als Dozentin tatsächlich rassistisch verhalten? Soll sie sich entschuldigen? Und weshalb? Wird sie jetzt gecancelt, obwohl sie kein alter weißer Mann ist, sondern eine queere Frau, die sich bislang für linksliberal gehalten hat?
1. Teil Uni-Dozentin Nora Rischer sitzt bei ihrer Gynäkologin, als sie in einer Mail von einem Rassismusvorwurf an ihrer Uni liest. Er scheint sie selbst zu betreffen, und sie durchforstet ihr Gedächtnis. Was ist passiert?
2. Teil In ihrem Kopf wird Nora Rischers Biografie auf rassistische Situationen hin geprüft. Ein Journalist meldet sich und fragt nach ihrer Meinung zum "Vorfall", der bereits die Grenzen der Uni verlassen zu haben scheint.
3. Teil Rischer erinnert sich an eigene Diskriminierungserfahrungen als lesbische Frau und gelangt so eine Grübel-Ebene tiefer. Hat sie das Lachen der Studierenden nicht kommentiert, weil sie generell nicht gern widerspricht?
4. Teil Direktor Baldauf will Uni-intern ermitteln. Erinnert sich Rischer wirklich an alle Details? Da ihre Ärztin sie in der Praxis vergessen und eingeschlossen hat, wird es knapp mit der Institutsratssitzung.
5. Teil Rischers denkt an ihre Kindheit. Wo hat sie sich schuldig gemacht? Als sie auf einen rassistischen Kommentar ihrer Lehrerin nicht reagiert? Als sie bei einem Fußballspiel Käsespieße mit Nationalflaggen verteilt hat?
6. Teil Rischer beschreibt die Erinnerung an einen Übergriff in ihrer Kindheit, diese aber wird angezweifelt. Ein Studierender schildert eine Rassismuserfahrung. Auf dem Weg zur Uni formuliert Rischer eine Entschuldigung.
Expertenkommentar: Die Begründung der Jury

Liegt eine lesbische Cis-Frau, Unidozentin für Soziolinguistik, im Untersuchungsstuhl einer Kinderwunschpraxis und erhält auf dem Handy die auf sozialen Medien sich ausbreitende Mitteilung eines rassistischen Vorfalles in ihrem Institut. Wurden nicht jüngst in einer ihrer Lehrveranstaltungen drei chinesische Studierende nach deren Referat wegen des unverständlichen Deutschs von einem Kommilitonen harsch kritisiert, und sie als Dozentin war im Sinne der Correctness nicht entschieden genug eingeschritten?

Das reicht für einen Sturz in die Abgründe von Angst und Verzweiflung, in die das politische Über-Ich sie stößt. Das Drama der begabten Akademikerin kann beginnen. Ausgetragen wird es von einem Chor innerer Stimmen. Immer neue Mitteilungen ploppen auf und treiben die Gewissensturbulenzen an, gepfeffert durch die Ungewissheit, wann die namentliche Nennung der verantwortlichen Lehrperson endlich zur öffentlichen Verurteilung führt. Denn bis jetzt ist nur vom Vergehen selbst die Rede. Im persönlichen Ringen der Protagonistin mit sich selbst wird die kritische Gegenwartsphilosophie von Antirassismus, -sexismus, -klassismus, die Lehre von der Repression gegenüber Gender- und sexueller Identitäten durchdekliniert. Ihre Werte sind wichtig und unverzichtbar. Umso schmerzhafter treffen Vorwurf und Selbstvorwurf.

Aber die deutsche Autorin Jana Scheerer fiktionalisiert auf einer Metaebene auch noch die Erzählsituation ihres zuerst als Roman erschienenen Textes, der sich allerdings als Hörspielvorlage enorm eignet: Sie erfindet einen Schriftstellerkollegen, der ihr das Material des Projektes abnimmt und zu einem Ganzen verarbeitet, weil sie sich damit überfordert fühle. Damit kann sie die Empörung des Zeitgeistchors darüber lostreten, dass sich ein Mann, wenn auch schwul, anmaßt, die Befindlichkeit einer Frau im gynäkologischen Ambiente zu beschreiben.

Und das trifft einen zentralen Nerv des Themas: Zugestandenermaßen unerlässlich ist der kritische Filter, der prüft, wer in welcher Lebenssituation zu oder über wen in welcher anderen Lebenssituation was sagt oder predigt. Aber verabsolutiert und als Waffe eingesetzt, zerschneidet dieses Kriterium jegliche Gemeinsamkeit von Kommunikation und Empathie, zerstört die Spontaneität des Zusammenlebens und ersetzt letzteres durch die Machtkämpfe eines gesellschaftssprengenden Betroffenheitstribalismus’. Es terrorisiert, wie die Produktion eindrücklich aufzeigt. Dabei wird nur allzu schnell aus Antirassismus ein Gegenrassismus, herkömmliche Identitätsformen werden unter Generalverdacht gestellt und mit ewigem Erklärungsbedarf belegt, und dies in einer scheinsanften Sprache („ich finde es schwierig, dass…“, „ich fühle mich unwohl“); diese liegt über einer gehörigen Portion autoritärer, zensorischer Wut wie Raureif über einer Landschaft und erinnert an die repressive Liebenswürdigkeit religiös christlicher Diskurse.

Der dialogische Prozess in Scheerers Werk ist sprachlich so scharf, das sprechende Ensemble mit Luise Wolfram in der Hauptrolle so präzise und die schmucklos elegante Regie von Steffen Moratz so tadellos im Timing, dass man als Jury die Hörpflicht vergisst und sich die ganze Serie in einem Mal hineinzieht. Man will es wissen – und wird am Schluss auch noch überrascht. Darum wählen wir Jana Scheerers sechsteilige Serie zum Hörspiel des Monats
September 2024.
Mitwirkende:
Luise Wolfram
Lisa Hrdina
Frauke Poolman
Nora Schulte
Gisa Flake
Oliver Kraushaar
Leonard Scheicher
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats 9 2024
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Die Rassistin

Sendetermine: DLF - Samstag, 7. Dez 2024 20:05 Teil 1/6, (angekündigte Länge: 40:00)
DLF - Samstag, 7. Dez 2024 20:40 Teil 2/6, (angekündigte Länge: 40:00)
DLF - Samstag, 7. Dez 2024 21:20 Teil 3/6, (angekündigte Länge: 40:00)
Autor(en): Jana Scheerer
Produktion: MDR 2024, 156 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Genre(s): Lesung
Regie: Steffen Moratz
Ton und Schnitt: Christian Grund
Ton und Schnitt: Holger König
Regieassistenz: Gabriel Wörfel
Inhaltsangabe: Nora Rischer sitzt im Behandlungsstuhl einer Kinderwunschpraxis, als eine E-Mail sie erreicht: "Rassistischer Vorfall an unserer Universität". Sie stutzt: Ist da etwa ihr eigenes Seminar gemeint? Eine innere Anklage beginnt: Hat sie sich als Dozentin tatsächlich rassistisch verhalten? Soll sie sich entschuldigen? Und weshalb? Wird sie jetzt gecancelt, obwohl sie kein alter weißer Mann ist, sondern eine queere Frau, die sich bislang für linksliberal gehalten hat?
1. Teil Uni-Dozentin Nora Rischer sitzt bei ihrer Gynäkologin, als sie in einer Mail von einem Rassismusvorwurf an ihrer Uni liest. Er scheint sie selbst zu betreffen, und sie durchforstet ihr Gedächtnis. Was ist passiert?
2. Teil In ihrem Kopf wird Nora Rischers Biografie auf rassistische Situationen hin geprüft. Ein Journalist meldet sich und fragt nach ihrer Meinung zum "Vorfall", der bereits die Grenzen der Uni verlassen zu haben scheint.
3. Teil Rischer erinnert sich an eigene Diskriminierungserfahrungen als lesbische Frau und gelangt so eine Grübel-Ebene tiefer. Hat sie das Lachen der Studierenden nicht kommentiert, weil sie generell nicht gern widerspricht?
4. Teil Direktor Baldauf will Uni-intern ermitteln. Erinnert sich Rischer wirklich an alle Details? Da ihre Ärztin sie in der Praxis vergessen und eingeschlossen hat, wird es knapp mit der Institutsratssitzung.
5. Teil Rischers denkt an ihre Kindheit. Wo hat sie sich schuldig gemacht? Als sie auf einen rassistischen Kommentar ihrer Lehrerin nicht reagiert? Als sie bei einem Fußballspiel Käsespieße mit Nationalflaggen verteilt hat?
6. Teil Rischer beschreibt die Erinnerung an einen Übergriff in ihrer Kindheit, diese aber wird angezweifelt. Ein Studierender schildert eine Rassismuserfahrung. Auf dem Weg zur Uni formuliert Rischer eine Entschuldigung.
Expertenkommentar: Die Begründung der Jury

Liegt eine lesbische Cis-Frau, Unidozentin für Soziolinguistik, im Untersuchungsstuhl einer Kinderwunschpraxis und erhält auf dem Handy die auf sozialen Medien sich ausbreitende Mitteilung eines rassistischen Vorfalles in ihrem Institut. Wurden nicht jüngst in einer ihrer Lehrveranstaltungen drei chinesische Studierende nach deren Referat wegen des unverständlichen Deutschs von einem Kommilitonen harsch kritisiert, und sie als Dozentin war im Sinne der Correctness nicht entschieden genug eingeschritten?

Das reicht für einen Sturz in die Abgründe von Angst und Verzweiflung, in die das politische Über-Ich sie stößt. Das Drama der begabten Akademikerin kann beginnen. Ausgetragen wird es von einem Chor innerer Stimmen. Immer neue Mitteilungen ploppen auf und treiben die Gewissensturbulenzen an, gepfeffert durch die Ungewissheit, wann die namentliche Nennung der verantwortlichen Lehrperson endlich zur öffentlichen Verurteilung führt. Denn bis jetzt ist nur vom Vergehen selbst die Rede. Im persönlichen Ringen der Protagonistin mit sich selbst wird die kritische Gegenwartsphilosophie von Antirassismus, -sexismus, -klassismus, die Lehre von der Repression gegenüber Gender- und sexueller Identitäten durchdekliniert. Ihre Werte sind wichtig und unverzichtbar. Umso schmerzhafter treffen Vorwurf und Selbstvorwurf.

Aber die deutsche Autorin Jana Scheerer fiktionalisiert auf einer Metaebene auch noch die Erzählsituation ihres zuerst als Roman erschienenen Textes, der sich allerdings als Hörspielvorlage enorm eignet: Sie erfindet einen Schriftstellerkollegen, der ihr das Material des Projektes abnimmt und zu einem Ganzen verarbeitet, weil sie sich damit überfordert fühle. Damit kann sie die Empörung des Zeitgeistchors darüber lostreten, dass sich ein Mann, wenn auch schwul, anmaßt, die Befindlichkeit einer Frau im gynäkologischen Ambiente zu beschreiben.

Und das trifft einen zentralen Nerv des Themas: Zugestandenermaßen unerlässlich ist der kritische Filter, der prüft, wer in welcher Lebenssituation zu oder über wen in welcher anderen Lebenssituation was sagt oder predigt. Aber verabsolutiert und als Waffe eingesetzt, zerschneidet dieses Kriterium jegliche Gemeinsamkeit von Kommunikation und Empathie, zerstört die Spontaneität des Zusammenlebens und ersetzt letzteres durch die Machtkämpfe eines gesellschaftssprengenden Betroffenheitstribalismus’. Es terrorisiert, wie die Produktion eindrücklich aufzeigt. Dabei wird nur allzu schnell aus Antirassismus ein Gegenrassismus, herkömmliche Identitätsformen werden unter Generalverdacht gestellt und mit ewigem Erklärungsbedarf belegt, und dies in einer scheinsanften Sprache („ich finde es schwierig, dass…“, „ich fühle mich unwohl“); diese liegt über einer gehörigen Portion autoritärer, zensorischer Wut wie Raureif über einer Landschaft und erinnert an die repressive Liebenswürdigkeit religiös christlicher Diskurse.

Der dialogische Prozess in Scheerers Werk ist sprachlich so scharf, das sprechende Ensemble mit Luise Wolfram in der Hauptrolle so präzise und die schmucklos elegante Regie von Steffen Moratz so tadellos im Timing, dass man als Jury die Hörpflicht vergisst und sich die ganze Serie in einem Mal hineinzieht. Man will es wissen – und wird am Schluss auch noch überrascht. Darum wählen wir Jana Scheerers sechsteilige Serie zum Hörspiel des Monats
September 2024.
Mitwirkende:
Luise Wolfram
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yollar - diller

Sendetermine: HR 2 - Samstag, 7. Dez 2024 23:00 (Ursendung) , (angekündigte Länge: 60:00)
Autor(en): Harald Muenz
Auch unter dem Titel: Wege - Sprachen (Untertitel)
Produktion: hr 2024, 53 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Genre(s): Audio Art
Regie: Harald Muenz
Komponist(en): Harald Muenz
Inhaltsangabe: 2023, während seiner Künstlerresidenz in Istanbul, sammelte der Kölner Komponist, Klangkünstler und Sprechartist Harald Muenz (*1965) umfangreiche Originalsounds, darunter komplette Audioaufnahmen aller Bahnlinien der Stadt.
In "yollar - diller" verdichtet er diese Klänge kompositorisch zu abstrakten stadtgeografischen Hörräumen. Wie schon der Titel "Wege - Sprachen" andeutet, lädt Muenz zu einer ausgedehnten akustischen Reise durch kontrastreiche Klanglandschaften ein, von der hektischen Atmosphäre urbaner Zentren bis zu den idyllischen Klängen abgelegener Endstationen. Originalklänge, Musik und polyphonetisch-poetische Texte des Autors reflektieren auf eigenwillige Weise die Einzigartigkeit der Metropole am Bosporus.
Mitwirkende:
Harald Muenz
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Die Geschichten Jaakobs

Sendetermine: SWR Kultur - Samstag, 7. Dez 2024 23:03 Teil 2/7 (Ursendung)
Autor(en): Thomas Mann
Auch unter dem Titel: Hauptstück I: Am Brunnen (1. Teil)
Hauptstück II: Jaakob und Esau (2. Teil)
Hauptstück III: Die Geschichte Dina`s (3. Teil)
Hauptstück IV: Die Flucht (4. Teil)
Hauptstück V: In Labans Diensten (5. Teil)
Hauptstück VI: Die Geschwister (6. Teil)
Hauptstück VII: Rahel (7. Teil)
Produktion: SWR 2024, Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Regie: Ulrich Lampen
Bearbeitung: Manfred Hess
Komponist(en): Hermann Kretzschmar
Regieassistenz: Constanze Renner
Besetzung: Nana Rademacher
Besetzung: Sandra Pasic
Ton und Technik: Felix Dreher
Ton und Technik: Alexander Nottny
Ton und Technik: Uwe Strack
Mischung: Andreas Völzing
Dramaturgie: Manfred Hess
Inhaltsangabe: Die Geschichten Jaakobs – Hauptstück I: Am Brunnen (1/7)
Jaakobs „Geschichten“ beginnen mit einer innigen, homoerotisch aufgeladenen Vater-Sohn-Szene. Der Jüngling Joseph, Jakobs Lieblingssohn, ist von magischer Schönheit; an einem Brunnen nimmt er ein Bad und trocknet selbstverliebt seinen Körper. Jaakob beobachtet ihn, tadelt seinen Narzissmus, bekräftigt aber, nachdem Joseph klug wie eitel seinen Vater umgarnt, den Bund zwischen beiden. Denn der mit allen Gaben gesegnete Joseph soll das künftige Familienoberhaupt werden - was ihn unweigerlich zur Arroganz gegenüber seinen älteren Brüdern verführt, dessen Hybris nicht unbestraft bleiben muss.
Die Geschichten Jaakobs – Hauptstück II: Jaakob und Esau (2/7)
Wer ist eigentlich Jaakob, der die 12 Stämme Israel gründete? Was unterscheidet ihn von seinem um Sekunden älteren Zwillingsbruder Esau? Während Esau auf die Jagd geht, ein Freund eines wilden ungezügelten Lebens ist und mit Frauen ohne Prüfung ihrer Herkunft Kinder zeugt, erweist sich Jaakob als züchtiger und geschickter Hirte. Er bestellt mit Klugheit wie List sein Haus und weiß um die Mission, den Bund mit Gott zu wahren und sein Volk später zu führen. Jaakobs Charakter ist jedoch zwiespältig: Um als Chef des Stammes zu gelten, betrügt er seinen Bruder Esau um den Segen des Vaters. Als Esau und dessen Sohn Eliphas den Betrug rächen wollen, weiß er wie ein guter Schauspieler, Mitleid zu erregen: nicht Täter, sondern leidendes Opfer wäre er im Schicksalslauf der rätselhaften Taten und Beschlüsse Gottes gewesen. So Jaakob. Als Buße muss der „gesegnete“ Jaakob jedoch das Land verlassen, er geht ins Exil.
Mitwirkende:
Vorspiel Höllenfahrt
Erzählerin 1 Imogen Kogge
Erzähler Werner Wölbern
Erzählerin 2 Elsa Schlott
Klarinette Shelly Ezra
Klavier Hermann Kretzschmar
Musik bei den Hauptstücken .
Teraphim Consort
Klarinetten Shelly Ezra
Blockflöten Caroline Rohde
Violoncello Esther Saladin
Perkussion Yuka Ohta
Klavier, Sampler (Harfensounds) Hermann Kretzschmar
An- und Absage bei allen Stücken Chefsprecherin des SWR Isabelle Demey
Hauptstück I Am Brunnen
Erzählerin 1 Imogen Kogge
Erzähler Werner Wölbern
Erzählerin 2 Elsa Schlott
Jaakob, Sohn Issaks und Rebekkas Jens Harzer
Joseph, Sohn Jaakobs und Rahels Ole Lagerpusch
Gad, Sohn Jaakobs und der Magd Silpa Sebastian Urzendowsky
Hauptstück II Jaakob und Esau
Erzählerin 1 Imogen Kogge
Erzähler Werner Wölbern
Erzählerin 2 Elsa Schlott
Jaakob, Sohn Issaks und Rebekkas Jens Harzer
Esau, Jaakobs Zwillingsbruder Felix Goeser
Eliphas, Sohn des Esau Leonard Kunz
Hauptstück III Die Geschichte Dinas
Erzählerin 1 Imogen Kogge
Erzähler Werner Wölbern
Erzählerin 2 Elsa Schlott
Jaakob, Sohn Issaks und Rebekkas Jens Harzer
Hemor, Stadtoberhaupt von Schechem Gerd Wameling
Sichem, Hemors Sohn Stephan Wolf-Schönburg
Die Söhne Jaakobs mit Labans Tochter Lea und Mägden .
Dan Patrick Güldenberg
Levi Leonard Kunz
Schimeon Sebastian Urzendowsky
Dina, Tochter Jaakobs und Leas Lisa Hrdina
Hauptstück IV Die Flucht
Erzählerin 1 Imogen Kogge
Erzähler Werner Wölbern
Erzählerin 2 Elsa Schlott
Isaak, Sohn Abrahams Gerd Wameling
Rebekka, Isaaks Frau Corinna Harfouch
Jaakob, Sohn Issaks und Rebekkas Jens Harzer
Esau, Jaakobs Zwillingsbruder Felix Goeser
Laban, Rebekkas Bruder und Jaakobs Onkel Sebastian Blomberg
Rahel, Labans jüngste Tochter Lisa Hrdina
Hauptstück V In Labans Diensten
Erzählerin 1 Imogen Kogge
Erzähler Werner Wölbern
Erzählerin 2 Elsa Schlott
Jaakob, Sohn Issaks und Rebekkas Jens Harzer
Laban, Rebekkas Bruder und Jaakobs Onkel Sebastian Blomberg
Hauptstück VI Die Schwestern
Erzählerin 1 Imogen Kogge
Erzähler Werner Wölbern
Erzählerin 2 Elsa Schlott
Jaakob, Sohn Issaks und Rebekkas Jens Harzer
Laban, Rebekkas Bruder und Jaakobs Onkel Sebastian Blomberg
Rahel, Labans jüngste Tochter, Frau Jaakobs und Mutter Josephs Lisa Hrdina
Lea, Labans älteste Tochter, Frau Jaakobs und Mutter von Dina und weiteren Söhnen Jaakobs Sina Martens
Hauptstück VII Rahel
Erzählerin 1 Imogen Kogge
Erzähler Werner Wölbern
Erzählerin 2 Elsa Schlott
Jaakob, Sohn Issaks und Rebekkas Jens Harzer
Laban, Rebekkas Bruder und Jaakobs Onkel Sebastian Blomberg
Alub, Sohn Labans Leonard Kunz
Boer, Sohn Labans Sebastian Urzendowsky
Rahel, Labans jüngste Tochter, Frau Jaakobs und Mutter Josephs Lisa Hrdina
Lea, Labans älteste Tochter, Frau Jaakobs und Mutter von Dina und weiteren Söhnen Jaakobs Sina Martens
Alub, Sohn Labans Leonard Kunz
Boer, Sohn Labans Sebastian Urzendowsky
Städterin aus Beth-el Corinna Harfouch
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Nicht töten und nicht getötet werden

Sendetermine: DLR - Samstag, 7. Dez 2024 00:05, (angekündigte Länge: 165:00)
DLF - Samstag, 7. Dez 2024 23:05, (angekündigte Länge: 170:00)
Autor(en): Rolf Cantzen
Auch unter dem Titel: Eine Lange Nacht über Deserteure (Untertitel)
Produktion: DLF/DLR 2023, 164 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Philippe Brühl
Ton und Technik: Martin Eichberg
Inhaltsangabe: Was haben Friedrich der Große, Friedrich Schiller, Jaroslav Hašek, Richard von Weizsäcker, Alfred Andersch, Heinz Kluncker und Siegfried Lenz gemeinsam? Sie waren Deserteure, Fahnenflüchtige und flohen aus der Armee. In Kriegen und auch lange Zeit danach galten Deserteure allgemein als Feiglinge, Verräter, Kameradenschweine. Ihre Motive waren sehr unterschiedlich – persönliche, religiöse, politische, ethische oder schlechthin die Angst, getötet zu werden. Die drohenden Strafen waren drastisch: Haftstrafen, Hinrichtungen, bis ins 19. Jahrhundert hinein Spießrutenlaufen. Die Loyalität, die ein Mensch als Soldat dem Staat schuldete, blieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg der Maßstab. Überlebende Deserteure galten in Deutschland bis in die 1990er Jahre hinein als Verräter. Wurden sie im Krieg zu Haftstrafen verurteilt, galten sie als vorbestraft. Die Richter, die sie verurteilt hatten, auch die, die Todesstrafen verhängten, machten im Nachkriegsdeutschland Karriere in Wissenschaft und Politik, während viele Deserteure ihre Desertion verheimlichten. Noch in den Kriegen der Gegenwart werden Deserteure kriminalisiert. Die Lange Nacht folgt den Deserteuren durch die Militär-, Rechts- und Literaturgeschichte, nimmt ihre Motive in den Blick und erörtert den Anspruch des Staates, über das Leben seiner Untertanen zu verfügen.
Mitwirkende:
Bettina Kurth
Timo Weisschnur
Joachim Schönfeld
Inka Löwendorf
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