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Zeugnis ablegen |
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Sendetermine: | DLR - Mittwoch, 25. Sep 2024 22:03 Teil 6/6, (angekündigte Länge: 57:00)
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Autor(en): | Victor Klemperer | ||
Auch unter dem Titel: | Die Jahre 1933 und 1934 (1. Teil) Die Jahre 1935 und 1936 (2. Teil) Die Jahre 1937 und 1938 (3. Teil) Die Jahre 1939 und 1940 (4. Teil) Die Jahre 1941 und 1942 (5. Teil) Die Jahre 1943−1945 (6. Teil) | ||
Produktion: | DLR/ORB 1996, 338 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur | ||
Genre(s): | Biographie | ||
Regie: | Peter Groeger | ||
Bearbeitung: | Klaus Schlesinger | ||
Regieassistenz: Katrin MartinSchnitt: Dagmar LookeTon: Peter Kainz | |||
Inhaltsangabe: | Victor Klemperers Tagebucheintragungen reichen vom 14. Januar 1933 bis zum 10. Juni 1945, als er in das zerstörte Dresden zurückkehrte - einer der wenigen überlebenden Juden dieser Stadt. "Zeugnis ablegen" war Hörbuch des Jahres 1997. "Wie eine Pestleiche" meiden die ehemaligen Kollegen den Professor der Romanistik nach seiner Zwangsentlassung 1935. "Mein Tagebuch war in diesen Jahren immer wieder meine Balancierstange, ohne die ich hundertmal abgestürzt wäre. In den Stunden des Ekels und der Hoffnungslosigkeit, in der endlosen Öde mechanischer Fabrikarbeit, an Kranken- und Sterbebetten, an Gräbern, in eigener Bedrängnis, in Momenten äußerster Schmach, bei physisch versagendem Herzen - immer half mir diese Forderung an mich selber: beobachte, studiere, präge dir ein, was geschieht..." (Klemperer 1947 in "LTI") Klemperer beobachtet den alptraumartigen Alltag im Nazi-Reich und notiert, wie jüdische Bürger und Institutionen auf den Terror reagieren. In einem schmerzlichen Akt revidiert er sein Selbstverständnis als deutsch-nationaler Jude. "Wie es auch politisch kommen mag, ich bin innerlich endgiltig verändert. Mein Deutschtum wird mir niemand nehmen, aber mein Nationalismus und Patriotismus ist hin für immer..." (9. Oktober 1938)" Klemperers Versuch, nach dem Pogrom von 1938 in die USA zu emigrieren, wird zu spät und halbherzig unternommen. "Vom amerikanischen Generalkonsulat in Berlin erhielten wir die Vormerknummern der Warteliste': 56429 und 30." Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges jagt eine Schikane die andere, Klemperer führt sie alle präzis auf, notiert aber auch Zeichen der Solidarität. Ende Mai 1940 werden Klemperers aus ihrem Haus vertrieben und in eines der "Judenhäuser" eingewiesen. Die Furcht vor der Deportation und das Grauen der Gestapo-Razzien nehmen zu..." Klemperer hält ganze Familienschicksale fest, wird zum Chronisten der Vernichtung des Dresdner Judentums. Wie lange wird es noch dauern? Klemperers Prognosen schwanken. Akribisch analysiert er die Sprache der Kriegspropaganda, der bitteren Witze und Todesanzeigen und legt so den Grundstein für sein 1947 erschienenes, berühmtes Werk über die Sprache des Nationalsozialismus, "LTI - Lingua Tertii Imperii": "Sonnig. Unser sonniger, edler Sohn... Mein sonniger Gatte... In jeder dritten Todesanzeige, insbesondere bei den Heldentoden - bei denen das 'Für Führer und Vaterland' übrigens seltener wird. Man zählt, wie oft bloß 'für das Vaterland'." (26.Juli 1941) Für Klemperer und seine Frau wird die Zerstörung Dresdens am 13. Und 14. Februar 1945 zur Rettung. Im allgemeinen Chaos trennt er den gelben Stern vom Mantel ab. Es beginnt eine Odyssee, die die Eheleute bis nach Bayern führt, wo sie das Kriegsende erleben. "Die Hörspielfassung der Klemperer-Tagebücher (auch als Kassettenedition) erhielt den Preis der deutschen Schallplattenkritik und wurde zum Hörbuch des Jahres 1997 gewählt. | ||
Mitwirkende: |
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Preise / Auszeichnungen: | Deutscher Hörbuchpreis: "Das besondere Hörbuch" 1997 | ||
Links: | Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel Druckausgabe (PDF) |
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